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Hälfte aller CO2-Emissionen geht auf das Konto der Top 10 Prozent 

Wer stößt am meisten CO2 aus auf dieser Welt? Kurzum: Die, die viel Geld haben. Die reichsten 10 Pro­zent der Be­völ­kerung ver­ur­sachen 48 Pro­zent der CO2-Emis­sio­nen. Zu die­sem Er­geb­nis kommt der fran­zö­si­sche Öko­nom Lucas Chancel. In seiner Stu­die hat er unter­sucht, wie die un­glei­che Ver­tei­lung von Reich­tum und Emis­sio­nen pro Kopf mit­ein­ander ver­schränkt sind. Super­reiche bla­sen immer mehr CO2 in die Luft und scha­den dem Klima damit stär­ker als es der Rest der Welt­be­völ­ke­rung je könnte. Aus­schlag­gebend ist laut Chancel mehr das In­ves­ti­tions­ver­hal­ten der Super­rei­chen als der Kon­sum.

Der Ökonom Lucas Chancel hat in seiner Studie anhand wel­tweit ver­füg­barer Ein­kommens- und Ve­mö­gens­da­ten unter­sucht, wie sich in den Jahren 1990 bis 2019 die CO2-Emis­sio­nen ver­än­dert haben – und vor allem: auf wes­sen Konto sie gehen. Er kommt zum Er­geb­nis, dass ge­gen­wär­tig die ärmere Hälfte der Welt­be­völ­kerung nur 12 Pro­zent der CO2-Emis­sionen her­vor­bringt. Während auf der ande­ren Seite die reichsten 10 Pro­zent der Welt­be­völ­ke­rung fast die Hälfte aller Emis­sionen zu ver­ant­worten hat (48 Pro­zent).

Der Großteil der Gesamt­emis­sionen des reichsten 1 Pro­zent der Welt­be­völ­ke­rung stammt aus ihren In­ves­ti­tionen und nicht aus dem Konsum – denn der hat seine Grenzen, selbst wenn er ex­zes­siv be­trieben wird. Doch bei Fi­nanz­ge­schäften – und ihren weit­reichen­den Folgen – gibt es diese mensch­lichen Grenzen nicht.

https://kontrast.at/wer-stoesst-am-meisten-co2-aus/

Posted by Wilfried Allé Monday, October 17, 2022 7:59:00 AM
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Wie der Klimawandel Österreich verändert 

Der ORF-Wettermann Marcus Wadsak ist einer der be­kann­tes­ten Klima­wan­del-Ex­per­ten im öster­rei­chi­schen Jour­na­lis­mus, nun legt er mit „Klima­wandel – Fakten gegen Fake & Fiction“ ein Er­klär­buch zum Thema vor. Er han­delt da­bei die wich­tigs­ten Fra­gen ab: Was ist der Kli­ma­wan­del, wie ent­steht er, wie be­trifft er uns und wie kön­nen wir ihn stop­pen?

Mit seinem Buch gelingt es dem Wetter­jour­na­lis­ten, die Fol­gen des Kli­ma­wan­dels in Öster­reich mit kon­kre­ten Bei­spie­len spür­bar zu ma­chen und sie bis auf die Mikro­ebe­ne herun­ter­zu­brechen. Da­rauf liegt der Fo­kus, da­rin liegt die Stär­ke die­ses Bu­ches. Der Blick über den rot-weiß-roten Tel­ler­rand er­folgt hin­ge­gen nur sel­ten, Mega­the­men wie Kriege um schwin­den­de Res­sour­cen, Flücht­lings­kri­sen, Hun­gers­nöte und Arten­sterben – die mit der Klima­krise eben­falls zu­sam­men­hän­gen – wer­den eher an­ge­tippt als ab­ge­han­delt.

Dieses Buch ist eine unschlagbar kom­pak­te Infor­mations­quelle auf dem ak­tu­ellsten Stand der Wis­sen­schaft mit Ant­wor­en auf die bren­nends­ten Fra­gen zum Thema Klima­wan­del. Denn wir sind die ers­te Gene­ra­tion, die die Fol­gen spürt, und die letz­te, die et­was da­ge­gen tun kann. Und wer denkt beim Stich­wort Klima­wan­del noch an ver­zwei­fel­te Eis­bären auf dahin­schmel­zen­den Eis­schol­len? Wir sind längst selbst da­von be­trof­fen. Hitze­sommer, Dür­ren und som­mer­liche Tage im Spät­herbst las­sen kei­nen Zwei­fel mehr zu: Es wird im­mer heißer. Niem­and hat die­se Ver­än­de­run­gen unse­rer Um­welt ge­nau­er im Blick als der Wet­ter­ex­per­te Marcus Wadsak. Was pas­siert ge­rade mit un­se­rem Pla­ne­ten? Und vor al­lem: Was kön­nen wir tun, da­mit auch unse­re Kin­der und Enkel noch hier le­ben kön­nen?

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Posted by Wilfried Allé Monday, August 8, 2022 8:12:00 PM
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Erster Wasserstoff Stadtbus in Österreich  

Der Wasserstoff-Elektro-Stadtbus “Hyundai Fuel Cell ELEC City” ist seit Anfang 2022 bei den Wiener Linien im Einsatz
Ersteller: M.Helmer
  Ersteller: M.Helmer

Bei der Umsetzung der Wasser­stoff­stra­te­gie setzt Hyun­dai in Öster­reich ein be­son­de­res High­light mit dem erst­ma­ligen In­ver­kehr­brin­gen ei­nes Was­ser­stoff-Elek­tro-Stadt­bus­ses im öf­fent­li­chen Per­so­nen­nah­ver­kehr. Seit An­fang 2022 ist der Hyun­dai Fuel Cell ELEC City bei den Wie­ner Li­ni­en als Eu­ro­pa- und Öster­reich­pre­mi­ere im Ein­satz. Wei­te­re Fahr­zeu­ge fol­gen im Rah­men des Hy­Bus-Im­ple­men­ta­tion-Pro­jekts, in des­sen Rah­men die Tech­no­lo­gie und de­ren struk­tu­rier­ter Ein­satz für die nächs­ten Jah­re er­probt und um­ge­setzt wer­den.

Als einer der welt­größten Misch­kon­zernen sieht Hyun­dai die An­wen­dung der Brenn­stoff­zel­len da­bei in sei­nen unter­schied­lich­sten Ge­schäfts­be­rei­chen: vom Pkw über leich­te Nutz­fahr­zeuge und Heavy-Duty-Appli­ka­tio­nen im Lkw- und Bus­be­reich bis hin zu Schif­fen, Zü­gen und zur Luft­fahrt.

Da man mit Wasserstoff Ener­gie spei­chern und trans­por­tie­ren kann, kommt ihm auf­grund der stei­gen­den vola­ti­len er­neu­er­ba­ren Strom­pro­duk­tion ei­ne be­deu­ten­de Rol­le bei der Ener­gie­spei­che­rung zu. Was­ser­stoff kann da­her auch als Treib­stoff im Ver­kehr oder in in­dus­triellen Ver­fah­ren ein­ge­setzt wer­den. mehr ->

Posted by Wilfried Allé Saturday, May 28, 2022 10:32:00 AM
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Stromsparen mit Bremsenergie bei Wiener U-Bahnen 

Durch Brake Energy gewinnen U-Bahnen beim Bremsen die Energie zurück
Wie die U-Bahnen als kleine Kraftwerke funktionieren

Immer, wenn eine U-Bahn in eine Station einfährt und bis zum Stillstand abbremst, wird Bremsenergie frei. Ein Großteil der gewonnenen Energie wird rückgespeist und treibt andere anfahrende Züge an. Ist dieser Energiefluss nicht möglich, kommt die Bremsenergie-Anlage zum Einsatz. Die überschüssige Bremsenergie wird in das 20kV-Wechselstromnetz der Wiener Linien eingespeist. So werden Rolltreppen, Aufzüge und Beleuchtung in Stationen mit recyceltem Strom versorgt.

Mit dieser Brake Energy gewinnen U-Bahnen beim Bremsen Energie zurück. Eingespart werden mit den bisherigen Anlagen bis zu 4 Gigawattstunden im Jahr. Das entspricht dem Stromverbrauch von durchschnittlich 800 Haushalten und spart rund 600 Tonnen CO2. Denn je mehr Energie recycelt werden kann, desto weniger Energie muss neu erzeugt werden.

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Posted by Wilfried Allé Monday, April 11, 2022 10:26:00 AM
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Kämpfen wir in Wien gemeinsam gegen die Klimakrise! 

Neues Pilotprojekt bindet Bürger*innen in die Politikgestaltung ein

Wenn Sie Ideen haben, wie man den Folgen des Klimawandels in Wien begegnen kann, werden Sie doch Teil des neuen Wiener Klimateams! Im Kampf gegen die Klimakrise brauch es Ideen - und diese können Sie ab April persönlich einbringen. „Die Wienerinnen und Wiener wissen selbst am besten, was es bei ihnen ums Eck braucht, um das Leben in der Stadt noch nachhaltiger und besser zu machen. Mit dem Wiener Klimateam setzen wir daher auf neue Wege in der Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern: Sie können nicht nur eine Idee einreichen, sondern sich aktiv bei der Weiterentwicklung der Idee zum Projekt beteiligen", sagt Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky. Für die Pilotphase stellt die Stadt 6,5 Mio. Euro pro Jahr bereit. Los geht's mit den Pionierbezirken Margareten, Simmering und Ottakring.
Lesen Sie mehr dazu in der Rathauskorrespondenz

Posted by Wilfried Allé Monday, January 17, 2022 11:09:00 AM
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University of Vienna Biology Building - ein klimafreundliches Universitätsgebäude 

Mit dem University of Vienna Biology Building ist in den vergangenen drei Jahren ein neues, klimafreundliches und ultramodernes Biologiezentrum im 3. Wiener Gemeindebezirk entstanden.

Erstes Laborgebäude in Wien mit Wärmerückgewinnung aus Laborluft

Bei der Planung des Biologiezentrums achtete man besonders darauf, ein klimafreundliches Universitäts- und Forschungsgebäude zu konzipieren. Das begann beim Grundriss, der so flexibel wie möglich geplant wurde. Die Größe der Räume kann angepasst werden, weil die Zwischenwände installationsfrei sind, Laborflächen können in Büros umfunktioniert werden und umgekehrt. Diese Maßnahmen tragen dazu bei, dass das Gebäude möglichst lang genutzt werden kann, was ein wesentlicher Faktor für den Klimaschutz ist.

Die Konstruktion der Gebäudehülle ist besonders energieeffizient. Die Wände sind wärmegedämmt, die Fenster dreifach verglast und mit Sonnenschutzbeschichtung versehen, außenliegender Sonnenschutz mit intelligenter Steuerung kommt durchgehend zum Einsatz.

Auch bei der Wahl der Materialien achtete man auf Klimafreundlichkeit. Eine Klinkerfassade ist enorm widerstandsfähig und damit besonders nachhaltig, da sie über Generationen praktisch wartungsfrei ist. Es wurde zertifiziertes Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft verbaut und weitgehend auf PVC verzichtet.

Und erstmals wird in Wien bei einem Forschungsgebäude die Laborabluft zur Wärmerückgewinnung genutzt, sodass mindestens 30 Prozent der benötigten Wärme im Vergleich zu einem herkömmlichen Laborgebäude eingespart werden können.

"Wien wird einmal mehr seinem exzellenten Ruf als Forschungs- und Wissenschaftsstandort gerecht. Wir haben ideale Bedingungen für internationale Forschungsunternehmen im Bereich Pharmazie, Biotechnologie und Medizin. Als Life Science Hub hat Wien eine sehr hohe Forschungsquote von 3,5 Prozent, die über der EU-Vorgabe von 3 Prozent liegt. Das schafft Arbeitsplätze und kurbelt unsere Wirtschaft an. Mit dem Biology Building der Uni Wien wird unsere Universitäts- und Wissenshauptstadt nun um noch eine Facette reicher: In dem Gebäude in Neu Marx startet jetzt der Vollbetrieb für 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie für 5.000 Studierende, die in dem innovativen Gebäude, das – wie man auf gut Wienerisch sagt – 'alle Stückln spielt', ein für Forschung, Lehre, Studium und Administration inspirierendes Umfeld vorfinden", Bürgermeister Michael Ludwig anlässlich der Eröffnung am 8. Oktober 2021.

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Posted by Wilfried Allé Thursday, October 14, 2021 12:10:00 AM
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Glyphosat-Verbot: Aussagen von Elisabeth Köstinger irreführend 

Böswillige Absicht oder einfach Stümperhaftigkeit - entscheide selbst was hier zutrifft

„Die aktuellen Aussagen aus dem von Elisabeth Köstinger (ÖVP) geführten Landwirtschaftsministerium, wonach die EU-Kommission dem österreichischen Glyphosat-Verbot eine klare Absage erteilt hätte, sind irreführend und falsch“, erklärt GLOBAL 2000 - Umweltchemiker Helmut Burtscher-Schaden: „Mit dieser Interpretation suggeriert das Ministerium, dass die EU-Kommission einen rechtlich bindende Einwand eingelegt hätte, während sie tatsächlich auf dieses Instrument verzichtet hat. “ GLOBAL 2000 möchte daher die zuständige Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger auf das vor zwei Jahren von Frankreich erfolgreich im Alleingang umgesetzte Verbot von Pestizidwirkstoffen aus der Gruppe der Neonikotinoide aufmerksam machen, welches in vieler Hinsicht mit dem österreichischen Glyphosat-Verbot vergleichbar ist.

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Mit scheinheiliger Ausrede wird Österreichweites Glyphosat-Verbot nicht umgesetzt ->

Posted by Wilfried Allé Wednesday, August 19, 2020 8:33:00 PM
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Förderungen e-Mobilität 

gilt für Privatpersonen und Betriebe, Vereine und Gebietskörperschaften des öffentlichen Rechts

Mit 1.7.2020 sind folgende Änderungen bei der Förderung für die e-Mobilität in Kraft getreten (gültig vorerst bis 31.12.2020):

  • Für PKW gibt es nunmehr EUR 5.000,-- statt EUR 3.000,--
  • Für Elektro-Motoräder EUR 1.200,-- statt EUR 1.000,--
  • Für Elektro-Mopeds EUR 800 statt EUR 700,--
  • Für Elektro-Transporträder EUR 850,-- statt EUR 400,--
  • Für Plug-in-Hybrid EUR 2.500,-- statt EUR 1.500,--

Der Listenpreis darf für die Inanspruchnahme der Förderung EUR 50.000,-- nicht übersteigen, die Antriebsart muss 100% Strom oder Wasserstoff (erneuerbare Energie) sein. Der Fördertopf beträgt EUR 63,5 Mio. und Anträge können bis 31.12.2020 gestellt werden oder bis der Fördertopf ausgeschöpft ist. Bei Plug-in-Hybrid darf der Listenpreis nicht höher als EUR 60.000,-- sein und die elektrische Reichweite muss mindestens 50 KM sein. Des Weiteren darf der Verbrennungsmotor kein Diesel sein.

Weiters werden auch die Förderungen für Ladestationen (Wallbox oder Heimladestation) angehoben:

  • Privater Haushalt EUR 600,-- statt EUR 200,--
  • >Mehrparteienhäuser EUR 1.800,--

Für die Genehmigung in Mehrparteienhäuser soll es im Herbst noch eine Änderung geben, bisher mussten alle Miteigentümer dem Einbau zustimmen, diese Bestimmung soll voraussichtlich fallen.

Posted by Wilfried Allé Wednesday, July 22, 2020 10:59:00 PM
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Sonnenstrom-Rekord für Wien 

Wien Energie hat von Jänner bis Ende Juni 2020 so viel Sonnenenergie erzeugt wie noch nie. Österreich größter Solarstromerzeuger steigerte seine Produktion im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um fast 60 Prozent auf 13.800 Megawattstunden. Der Anstieg ist vor allem auf das engagierte Photovoltaik-Ausbauprogramm von Wien Energie zurückzuführen. 27 Anlagen mit rund 16 Megawatt wurden allein seit Jahresbeginn neu errichtet oder befinden sich aktuell in Umsetzung. Aber auch das Wetter spielte im heurigen Frühjahr mit: Insbesondere der Mai 2020 wurde seinem Namen als Sonnenmonat gerecht, fast täglich liefen die Anlagen hier auf Spitzenleistung.

Bis 2030 will Wien Energie Sonnenstrom mit einer Leistung von 600 Megawatt erzeugen. Damit können dann umgerechnet 250.000 Haushalte oder zwei Städte wie Graz und Linz zusammengenommen versorgt werden. Eine halbe Milliarde Euro nimmt das Unternehmen dafür in den nächsten zehn Jahren in die Hand.

Das Klimaschutz-Engagement von Wien Energie spiegelt sich auch in einem aktuellen Ranking des European Brand Institutes (EBI) wieder. Im Rahmen der Österreichischen Markenwert Studie 2020 holt Wien Energie den ersten Platz unter den Energieversorgern im „Sustainable Brand Rating“.

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Posted by Wilfried Allé Thursday, July 9, 2020 7:14:00 AM
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Unendliches Wachstum ist mit endlichen Ressourcen schwer zu verwirklichen 

Immer neuere Technologie und florierende Märkte erlauben uns Menschen einen Lebensstandard wie niemals zuvor. Gleichzeitig aber verursachen sie aber auch nie dagewesene Schäden und Zerstörungen. Das weitere Vordringen der Zivilisation, die verheerenden Rodungen, Monokulturen, Pestizide, Bodenversiegelungen und die Verschmutzung der Ozeane haben zur Folge, dass in Europa sechzig Prozent aller Wirbeltiere und Insekten verschwunden und Tausende von Arten vom Aussterben bedroht sind. Ein globaler Kollaps der Biodiversität droht, der Organismen und Netzwerke zerreißt oder beschädigt, die zum Teil noch gar nicht entdeckt worden sind.

Steigen die Meerestemperaturen weiter an, wird das auch zum Zusammenbruch der Planktonvorkommen führen, die bereits jetzt um vierzig Prozent reduziert sind. Durch die Photosynthese produziert Plankton einen wichtigen Anteil des Sauerstoffs in der Atmosphäre, bindet dabei CO2 und steht gleichzeitig am Anfang einer mächtigen Nahrungskette. Währenddessen vernichten illegale Brandrodungen pro Jahr eine Fläche Regenwald, die so groß ist wie Österreich und die Schweiz zusammengenommen, dreißig Fußballfelder pro Minute.

Das Problem ist nicht, dass all dies intellektuell schwer zu erfassen wäre. Unendliches Wachstum ist mit endlichen Ressourcen schwer zu verwirklichen. Es ist viel eher, dass es denen, die die Möglichkeit hätten, daran etwas zu ändern, es materiell so gut geht wie noch nie und so offensichtlich die Sicht und Einsicht verstellt ist. Und als Beruhigung wird die Pille "Hier und Heute" eingenommen um das " Unangenehme und Morgen" in eine scheinbar noch weite Zukunft hinauszuschieben.

Wir agieren vielmehr nach dem Motto: "Wer sich als erster bewegt, hat verloren". Doch die Realität und Zukunft funktioniert nicht nach diesen Spielregeln. Das gilt es zu erkennen.

Der Schriftsteller Philipp Bloms versucht mit seinem Buch „Das große Welttheater ist ein Ort, an dem die Welt sich neu erfinden kann“ in einer Analyse die gegenwärtigen Umbrüche darzustellen. Er meint und mahnt: "Wir leben in der besten aller Welten: Nie zuvor gab es so lange Frieden bei uns, nie waren wir so reich, so sicher. Diese Geschichten erzählen wir uns selbst. Was aber, wenn sie nicht der Wirklichkeit entsprechen? Wenn die Demokratien bröckeln, der Hass zwischen den sozialen Gruppen wächst, das Wirtschaftswachstum stagniert, die Gefahr einer Klimakatastrophe steigt?" In seinem großen Essay zeigt Philipp Blom, wie es möglich ist, dass der Westen nicht trotz, sondern wegen Frieden und Wohlstand in einer Krise steckt. Nichts in unserer Vergangenheit hat uns darauf vorbereitet. Die Zeichen stehen auf Sturm, und der Kampf um die Zukunft wird auch ein Kampf der Geschichten sein, vor aller Augen, auf der Bühne des Welttheaters.

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Posted by Wilfried Allé Saturday, May 30, 2020 9:20:00 AM
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