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Peter Hanke Minister für Innovation, Mobilität und Infrastruktur 

im trend-Interview vom 07.05.2025

Peter Hanke ist als Minister für Inno­va­tion, Mobi­li­tät und Infra­struk­tur zu­stän­dig. Im trend-Ge­spräch er­klärt der Wie­ner SPÖ-Poli­ti­ker die Li­nien sei­ner Amts­füh­rung, wie er Wirt­schaft und For­schung bes­ser ver­zah­nen will und wa­rum im Be­reich der In­dus­trie ein Um­den­ken nö­tig ist.

trend.: Die Industrieproduktion in Öster­reich schrumpft seit zwei Jah­ren, Unter­neh­mer wie Indus­triel­len­ver­eini­gung kla­gen über zu hohe Lohn­kos­ten, zu hohe Ener­gie­kos­ten und zu viel Büro­kratie.

Peter Hanke: Wir brauchen auch im Bereich der Indus­trie ein Um­den­ken. Nicht al­les kann auf Re­gie­rungs­ebene ent­schie­den wer­den, man muss auch auf unter­neh­mens­in­terne Pro­zess­ent­wick­lungen set­zen. Die neu­en Tech­no­lo­gien bie­ten da vie­le An­sät­ze. Ich habe mo­men­tan das Ge­fühl, dass ein Stück weit im­mer über die Ver­gan­gen­heit und über die ak­tu­el­le Si­tua­tion – teil­weise zu Recht – sehr, sehr kri­tisch ge­spro­chen wird. Was ich ver­mis­se, ist ein opti­mis­ti­scher Zu­gang nach vorne. Da muss jeder von uns, vom Unter­neh­mer, vom In­ves­tor bis hin zum ein­zel­nen Bür­ger, sei­nen Bei­trag lie­fern. Öster­reich ist In­dus­trie­land, und wir wol­len, dass das so bleibt. Es soll und darf kei­ne De­in­dus­tria­li­sie­rung ge­ben. Wir ge­hö­ren nach wie vor zu den wohl­ha­bends­ten Län­dern der Welt. Klar, in den letz­ten drei Jah­ren hat es ei­nen Wohl­stands­ver­lust ge­ge­ben, aber jetzt ist es wie­der Zeit für Opti­mismus.

Natürlich ist es für uns alle eine schwie­ri­ge Aus­gangs­lage. Uns ist al­len be­wusst, dass wir uns in ei­nem en­gen bud­getä­ren Rah­men be­we­gen. Den­noch ist klar: Ein star­ker In­dus­trie­stand­ort ist das Er­geb­nis ei­nes star­ken Inno­va­tions­stand­ortes. Da­her wer­de ich bei al­lem Be­kennt­nis zum Spa­ren um je­den Euro kämp­fen. Wir wer­den die an­ge­wand­te For­schung auch bes­ser mit den Unter­neh­men ver­knüp­fen. Das habe ich in mei­ner Zeit als Wie­ner Wirt­schafts­stadt­rat mit der Wirt­schafts- und Inno­va­tions­stra­te­gie Wien 2030 auch so getan.

Wir müssen auch an die nächste Gene­ra­tion den­ken, und die hat es ver­dient, ein or­dent­li­ches Öster­reich, ein wirt­schaft­lich star­kes Öster­reich zu erben.

trend.: Soll bei den ÖBB bis 2029 trotz des Spar­drucks ein In­ves­ti­tions­plan von 21 Mil­li­arden Euro um­ge­setzt werden?

Peter Hanke: Prinzipiell gilt: Wenn wir über die Mobi­li­täts­we­nde spre­chen, müs­sen wir doch klar sa­gen: Weg von an­de­ren Ver­kehr­smit­teln, hin zur Bahn und zur Klima­neu­tra­li­tät. Und jede In­ves­ti­tion in Schie­ne und Zug­mate­rial stärkt die Wert­schöp­fung in Öster­reich. Meine Grund­bot­schaft – die ich die nächs­ten Wo­chen und Mo­na­te im­mer wie­der be­to­nen wer­de – ist: Es ist rich­tig, Klima­neu­tra­li­tät an­zu­stre­ben, aber im­mer ver­bun­den mit wirt­schaft­li­cher Vernunft.

trend.: Ist die staatlicher Förder­poli­tik von Nor­wegen ein Vor­bild für Öster­reich?

Peter Hanke: Ich glaube nicht, dass man nur mit der För­der­schiene das Mind­set der Men­schen ver­än­dern kann. Son­dern da geht es ja größten­teils da­rum, ob der je­wei­lige Haus­halt ei­nen Nut­zen sieht, auf ein E-Auto um­zu­stei­gen. Das hängt von vie­len Fak­to­ren ab: Wie kom­me ich zur Ar­beit, bin ich in der Stadt oder am Land unter­wegs, gibt es ge­nü­gend Lade­punkte. Zu glau­ben, nur Geld schafft Ver­ände­rung Rich­tung E-Mobi­li­tät, ist zu kurz gegriffen.

Das vollstandige Interview findet ihr hier ->

Posted by Wilfried Allé Wednesday, May 7, 2025 5:52:00 PM
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Zum gesamten Beitrag ->

Posted by Wilfried Allé Friday, February 2, 2024 4:33:00 PM

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