Im internationalen Vergleich verfügt Wien über einen beträchtlichen Anteil an sozialem Wohnbau. Wenn heute über leistbares Wohnen gesprochen wird, greifen Verantwortliche gerne auf einen internationalen Vergleich zurück, in dem Wien immer noch verhältnismäßig gut abschneidet. Aktuell bewohnt jeder/jede vierte WienerIn eine Gemeindewohnung. Bezieht man darüber hinaus auch Genossenschaften ein, nutzen 60 Prozent der WienerInnen Angebote aus dem sozialen Wohnbau.
In den vergangenen 30 Jahren wuchs Wien von knapp unter 1,5 Millionen auf nahezu 1,9 Millionen EinwohnerInnen. Das entspricht in etwa der aktuellen Population des gesamten Bundeslandes Vorarlberg bzw. der Städte Graz und Klagenfurt zusammen.
Grundvoraussetzung für den Anspruch auf Gemeindewohnungen oder auf jenes Drittel der geförderten Wohnungen, die öffentlich vergeben werden, ist der durchgehende Hauptwohnsitz in Wien über mindestens zwei Jahre an derselben Adresse Für das Wohnticket in den Gemeindebau muss zusätzlich ein „begründeter Wohnbedarf“ vorliegen. Zudem gibt es für InteressentInnen, die bereits länger als fünf Jahre in Wien hauptgemeldet sind, einen Bonuszeitraum, der sie im Vergabesystem aufrücken lässt. Können die Grundvoraussetzungen nicht erfüllt werden, landen die Wohnungssuchenden meist am privaten Wohnungsmarkt. Dieser ist stark überteuert und die Preissteigerungen stehen in keinem Verhältnis zur Entwicklung der Reallöhne.
Hinsichtlich der Wohnungsausstattung und der durchschnittlichen Wohnfläche sind Menschen mit Migrationshintergrund deutlich schlechter gestellt. mehr ->