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SPÖ-Klubtagung (7) Kaup-Hasler will „Kultur-Token“ 

Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler

Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler betonte, dass „Kunst und Kultur zur DNA der Stadt gehören“. Kunst schaffe soziale Räume und müsse auch die Außenbezirke erreichen. Die Basis-Kultur müsse gestärkt werden, vor allem in jenen Bezirken, die rasch wachsen, sagte Kaup-Hasler. Dazu müssten einerseits etablierte Institutionen wie Festwochen und Volkstheater in die Bezirke gehen, oder andererseits neue Kulturinitiativen in den Bezirken gestartet werden.

Kaup-Hasler machte auch die Lebensrealität von Künstlerinnen und Künstlern zum Thema: Es gelte, auf die soziale Lage derer zu schauen, die Kunst schaffen. Das prekäre Dasein der Kunstschaffenden sei ein Problem, ebenso deren Armutsgefährdung. Um dem entgegenzutreten plane Kaup-Hasler ein Symposium mit der „Freien Szene“, um über das „Fair Pay“ in der Kulturlandschaft nachzudenken.

Mit einem neuen „Kultur-Token“ soll ein digitales Werkzeug geschaffen werden, „das Menschen die Möglichkeit gibt, Leistungen auszutauschen sich zu vernetzen. Tausche Öffi-Meilen gegen Theater-Ticket“, skizzierte Kaup-Hasler die Idee. Umgesetzt werden solle der Token mit der MA 01, der EDV-Abteilung der Stadt, und der WU-Wien. Starten soll das virtuelle Bonus-System schon 2020.

Weiteres erklärtes Ziel der Kulturstadträtin sei es, die „besten Köpfe nach Wien zu holen“ – etwa um Schlüsselpositionen in der Wissenschaft und Kultur zu besetzen. Wien sei inzwischen „größer und wichtiger als Berlin“ als Wissenschafts- und Uni-Standort im deutschsprachigem Raum. Es gelte, dieses Standing weiter auzubauen.

Posted by Wilfried Allé Monday, March 18, 2019 5:17:00 PM
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SPÖ-Klubtagung (6) Hacker will „Erstversorgungsambulanzen“ als Ergänzung zum Gesundheitssystem 

Stadtrat für Soziales, Gesundheit und Sport Peter Hacker

Es sei ein „Tabubruch“ in der Diskussion über die Gestaltung des Gesundheitswesens gewesen, fasste Stadtrat Peter Hacker die Arbeits-Gespräche bei der SPÖ-Klausur zusammen: Was die Gesundheitsversorgung brauche, seien „Erstversorgungsambulanzen“ in den Spitälern. Gerade weil der niedergelassene Bereich, sprich Ärztinnen und Ärzte in ihren Ordinationen, nicht zu jeder Zeit geöffnet und erreichbar seien, gingen Menschen auf der Suche nach Hilfe in die Spitäler. Ambulanzen seien dadurch überfordert, aufgrund gewachsener Strukturen „braucht es für jeden Zeckenbiss einen Hautfacharzt“.

Die neuen Erstversorgungsstellen sollen hier gleich an mehreren Hebeln ansetzen: Stets erreichbar, entlasteten sie die Notaufnahmen, welche laut Statistik immer häufiger frequentiert würden. Es sei ja auch verständlich: Die historisch gewachsene und festgefahrene Trennung im System zwischen dem intra- und extramuralen Bereich sei dem Patienten, der Patientin egal, wenn sie oder er bei Beschwerden medizinische Hilfe suche. „Es ist wichtig, dass wir in unserer Denke nicht beim System ansetzen, sondern bei den Bedürfnissen der Menschen.“ Die angedachten Erstversorgungsambulanzen sollen bestehende Einrichtungen nicht ersetzen, sondern ergänzen.

In Erstversorgungsambulanzen würden PatientInnen „auch bei kleinen Wehwehchen“ versorgt und an die nächste zuständige Stelle - egal ob Fachabteilungen im Spital oder ÄrztInnen im niedergelassenen Bereich - weitergeleitet. Hier müsse auch verstärkt darin angesetzt werden, dass PatientInnen „nicht einfach mit einem Zettel nach Hause geschickt werden“, sondern an Ort und Stelle einen Termin vermittelt bekämen. In den Erstversorgungsambulanzen könnten zudem junge ÄrztInnen in Ausbildung fächerübergreifend im Team arbeiten - was eine Selbstverständlichkeit in der modernen Medizin sei und „attraktiver als die Perspektive, die nächsten 30 Berufsjahre alleine in meiner Ordination zu sitzen“, meinte Hacker.

Nach der grundsätzlichen Verständigung auf diesen Plan solle eine solche Stelle an einem Wiener Spital als Pilot-Versuch starten und dann auf sämtliche städtischen Spitäler ausgerollt werden. Zeitplan nannte Hacker aber noch keinen.

Posted by Wilfried Allé Monday, March 18, 2019 4:16:00 PM
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SPÖ-Klubtagung (5) Sima sagt Hitze in der Stadt den Kampf an 

Umweltstadträtin Ulli Sima

Stadträtin Ulli Sima eröffnete ihr Referat mit aktuellen Statistiken und Messwerten: Der Planet werde immer heißer, und auch in Wien steige die Zahl der sogenannten „Hitzetage“ im Sommer. „Erschreckend“ sei für sie die Erkenntnis gewesen, dass es in Österreich mittlerweile mehr Hitzetote als Verkehrstote gebe. Die Stadt begegne den Folgen des Klimawandels mit einem „Cooling Off“-Paket, dessen Maßnahmen ab sofort umgesetzt würden. Das Paket beruhe auf vier Säulen: der Infrastruktur, der Energieversorgung, der Mobiliät und dem Aspekt der Stadtbegrünung.

Infrastruktur-Maßnahmen würden vor allem gegen das Phänomen der „Rain Bombs“ gesetzt, das sind lokal begrenzte Starkregen-Ereignisse, welche die Kanalisation überlasten. Wien baue bzw. habe deshalb bereits einige unterirdische Wasserspeicher gebaut, die solche „Rain Bombs“ auffangen können - etwa in Simmering, in Liesing und in Favoriten.

Im Bereich Energie setze Wien ganz auf die Photovoltaik. „Wien ist die Sonnenstadt Österreichs“, sagte Sima. Über die Wien Energie sollen bis zum Jahr 2030 mehr als 240.000 Haushalte - das ist mehr als ein Viertel aller Wiener Haushalte - mit Solarstrom versorgt werden. Für den Ausbau der Dach-Solaranlagen würden rund 600 Millionen Euro investiert. Die Wiener Hauptkläranlage, selbst einer der größten Stromfresser der Stadt, mit einem Anteil von 1 Prozent am gesamten Wiener Stromverbrauch, werde bis zum Jahr 2020 energieautark und produziere ab dann selbst die benötigte Energie.

Im Bereich der Mobilität rief Sima erneut das „Jahr der Straßenbahn“ aus. Die Linie 11 komme neu, der D-Wagen werde verlängert - und bekomme im Sonnwendviertel darüber hinaus neue Grüngleise. Auf diesen Gleiskörpern wächst Gras, das zusätzlich zur Kühlung der Stadt beiträgt. die Ladestationen für E-Autos würden bis zum Jahresende 2019 auf insgesamt 1.500 Stück ausgebaut, mit einem Investitionsvolumen von 7 Millionen Euro.

Wiens Grünraum wachse weiter, kündigte Sima an. In Wien gebe es knapp 500.000 „Stadtbäume“, jährlich würden 3.000 Jungbäume gepflanzt, wie überhaupt „Wien das strengste Baumschutzgesetz der Welt“ habe. Dazu kämen in den kommenden Jahren 13 Hektar an neuen Parkanlagen. Sima nannte hier den neuen Reumannplatz, die „Neue Mitte“ im Nordbahnviertel und den Elinor-Ostrom-Park in Aspern als Beispiele. Außerdem werde mit dem Programm „Coole Bezirke“ ein Sonderfördertopf geschaffen, der mit 500.000 Euro dotiert sei. Die Stadt unterstütze die 23 Gemeindebezirke bei Maßnahmen zur Kühlung - etwa durch Fassadenbegrünungen. Sie stehe auch in Gesprächen mit dem Wohnbauressort - ein Vorhaben Simas sei es, mindestens einen Wiener Gemeindebau mit einer Fassadenbegrünung zu versehen.

Posted by Wilfried Allé Monday, March 18, 2019 3:15:00 PM
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SPÖ-Klubtagung (4) Czernohorszky kündigt 25 Bildungsgrätzl bis 2020 an 

Bildungsstadtrat Jürgen Czernohorszky

„Wien ist die Stadt der Möglichkeiten“ – und dieses Selbstverständnis des „Roten Wien“ solle auch weiter gelebt werden, sagte Bildungsstadtrat Czernohorszky. Vor zwei Jahren sei die Idee der Bildungsgrätzl erstmals bei einer Klubtagung präsentiert worden, nun wolle er Zwischenbilanz ziehen: Sechs Bildungsgrätzl seien bereits umgesetzt, vier weitere kommen noch bis zum Sommer. „Bis 2020 wird diese Idee die Bildungslandschaft der Stadt verändert haben“, sagte Czernohorszky. Bis dahin sollen 25 Standorte in ganz Wien entstehen.

Neben der Schule setze Wien auf die „Summer City Camps“.  Diese sollen „Kinder stark und schlau machen“, wünschte sich Czernohorszky. Kinder erwarte in dem Ferien-Angebot „eine Woche voller Abenteuer, keine Bespaßung“. Geboten würden etwa Ausflüge und Schwimmunterricht, ergänz mit Lernangeboten am Nachmittag. Die Stadt biete 3.000 solcher Camp-Plätze pro Woche, und das zu günstigen Preisen: Die Kosten liegen bei 50 Euro fürs erste, bzw. 25 Euro ab dem zweiten Kind.

Zwischen-Fazit zog Czernohorszky auch bei der „Werkstadt Junges Wien“, dem größten Kinder- und Jugendpartizipationsprojekt der Stadt. Wien habe sich als Ziel gesetzt, mindestens 10.000 Jugendliche in 500 Workshops einzubinden, die Zukunft der Stadt mitzugestalten. 2.000 solcher Workshop-Pakete seien zur Halbzeit bestellt. Die Ergebnisse der Workshops würden in einer „Konferenz der Kinder“ nochmal beraten, bevor sie dem Gemeinderat vorgelegt werden. Daraus entstehen soll die neue „Kinder- und Jugendstrategie“ der Stadt Wien.

„Demokratie ist aber kein Projekt, das man abschließt, sie wird gelebt“, erinnerte Czernohorszky. „Durch Mitgestalten kann man die Welt zum Besseren wenden – wichtig ist es aber mitzumachen.“ Politische Bildung sei „das wirksamste Mittel gegen Angst, Gewalt und Apathie“. 

 

Eine Zukunft bieten will Wien auch 3.000 Jugendlichen durch Lehrausbildungen bei der Stadt, ihren Betrieben und in Zusammenarbeit mit dem AMS.

Posted by Wilfried Allé Monday, March 18, 2019 2:14:00 PM
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SPÖ-Klubtagung (3) Gaal kündigt 14.000 neue geförderte Wohnungen bis 2020 an 

Wohnbaustadträtin Kathrin Gaal

Wien sei Vorbild für internationale Delegationen, weil die Stadt „den Gemeindebau vor dem Ausverkauf geschützt und den geförderten Wohnbau weiterentwickelt hat“, sagte Wohnbaustadträtin Kathrin Gaal. Wien wolle auch weiterhin „modernes Wohnen für die Bedürfnisse der Wienerinnen und Wiener“ schaffen. Dabei sei es wichtig, dass diese Wohnungen auch leistbar sind. Mit der Widmungskategorie „Geförderter Wohnbau“ sei Wien ein „Clou“ geglückt, der Grundstrückspreise dämpft und Spekulation stoppt.

Die Wiener Wohnbauoffensive bringe bis 2020 insgesamt 14.000 neue geförderte Wohnungen in ganz Wien auf Schiene. Die lange Tradition des sozialen Wohnbaus sei immer von Innovation geprägt gewesen und passe sich nach wie vor an Bedürfnisse der WienerInnen an – als Beispiel dafür nannte Gaal Wohnmodelle für Alleinerziehende, wie sie in der Meidlinger Wolfganggasse entstehen. In der Berresgasse im 22. Bezirk wird ein neuer Stadtteil mit 3.000 Wohnungen errichtet, inklusive einem neuen Bildungscampus.

Oft seien AnrainerInnen bei neuen Bauprojekten verunsichert. Der Wohnfonds („Ein Kompetenzzentrum seit 35 Jahren“) reagiere darauf mit einer Hightech-Lösung: Mit VR-Brillen können Interessierte schon vorab sehen, wie ein Bauprojekt künftig ausschauen wird. Auch komplexe Dinge wie Lichteinfall und Schattenentwicklung würden darin simuliert. Ab Herbst bekommt der Wohnfonds Wien zudem ein neues Lokal in der Lenaugasse in der Josefstadt, das als Anlaufstelle für Infos zu Baurecht, Sanierungen und Förderungen dienen soll.

Gemeinsam mit Bildungsstadtrat Jürgen Czernohorszky stellte Frauenstadträtin Gaal einen weiteren Schwerpunkt ihres Ressorts vor: Das Projekt „Respekt: Gemeinsam stärker!“ an den Schulen. „Hinter dem Projekt steht die Überzeugung, dass Stadt und Gesellschaft dann stärker sind, wenn es gemeinsam geht“, sagte Czernohorszky. Mit dem Projekt sollen Mädchen und Burschen gestärkt, LehrerInnen und Lehrer unterstützt und Eltern eingebunden werden. 

Ziel sei es, die eigene Identität - vor allem von Mädchen - zu stärken. Gewalt solle vorgebeugt werden, auch über die Vermittlung von Frauen- und Mädchenrechten. Unterstützung soll es konkret bei Mobbing, Druck oder fehlendem Respekt in der Klasse geben. „Die Diversität einer Stadt zeigt sich nirgendwo so geballt wie in Schulen“, so Czernohorzsky. Deshalb widme Wien jenen Schulen mit Herausforderungen mehr Ressourcen. Gestartet wird mit einem Pilot an zehn Schulen, später soll das Programm flächendeckend auf alle Schulen ausgerollt werden.

Posted by Wilfried Allé Monday, March 18, 2019 1:13:00 PM
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