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WKO-Chef Mahrer fehlt der Durchblick beim Fachkräftemangel 

Vielleicht sollte er das türkise (vormals schwarze) Brillenglas ablegen

Was soll man dazu sagen? Seit Mitte 2017 ist Mahrer Wirtschaftsminister und ein Jahr später kommt er drauf, dass es einen Fachkräftemangel gibt. Das ist weniger unterschätzt als vielmehr verschlafen. Wie soll man solche Chefs ernstnehmen?

Dabei ist jedem Wirtschaftsexperten, speziell jenen, die die freien Marktmechanismen von "Angebot und Nachfrage" huldigen, klar: Je geringer die Bezahlung desto größer der Fachkräftemangel und umgekehrt.

Man versucht uns tagtäglich einzuhämmern, dass es diesen Fachkräftemangel wirklich gibt und dass man deshalb so viele Ausländer wie nur möglich ins Land holen muss. Tatsächlich wollen viele Betriebsbesitzer - von den KMUs bis hin zu den Großkonzernen - bestens ausgebildete Fachkräfte zu Niedrigstlöhnen einstellen. In diesem konkreten Fall ist ihnen die ansonsten so geliebte freie Marktwirtschaft nicht so angenehm. Angenehm ist sie nur, wenn es nach ihren Vorstellungen läuft. Es gibt keinen Fachkräftemangel in der Form wie es kommuniziert wird.

Analog verhält es sich mit Lehrlingen. Die werden "händeringend" von der Wirtschaft gesucht. Aber ausgebildet werden diese von staatlich gestützten Ausbildungszentren, die sich sozialpolitisch und solidarisch um diese jungen Leute kümmern. Und nochmals, zum besseren Verständnis für ‚Verschätzer‘: Wenn es am Markt nicht die Leute gibt, die man braucht, dann muss man sie eben ausbilden. Klar, das passt nicht so recht zur Philosophie der schnellen Rekrutierung und dem ebenso schnellen Wiederabbau bei Auslastungsdellen. Ein weiteres Versäumnis (auch das der Gewerkschaften) war und ist, man hätte schon bei Zeiten Leihformen in der aktuell praktizierten Form nicht ausufernd zulassen dürfen. Das Thema von der Generation Praktikum und der befristeten Arbeitsverträge schlägt da ebenso in dieselbe Kerbe.

mehr zu Mahrers 'Unterschätzung' ->
mehr zu Mahrers "Nicht selbst involviert" ->

Posted by Wilfried Allé Sunday, August 26, 2018 6:43:00 PM
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Pflege als Industrie? 

Soll zukünftig Effizienz einhergehend mit inhumaner Arbeitsgestaltung das Ziel sein

Bei guter Pflege spielt für die meisten der menschliche Aspekt eine wichtige Rolle. Die Kernaufgabe der Gesundheits- und Krankenpflege ist die Umsetzung des Pflegeprozesses. Das bedeutet, Menschen bei ihren krankheitsbedingten Einschränkungen und bei der Therapie zu unterstützen. Unterstützung geben heißt nicht, wie am Fließband Handgriffe zu erledigen.
Ein Stimmungsbild der Pflege in Österreich 2018 zeigt in den erhobenen Bereichen – Berufszufriedenheit, Wiederwahl des Berufes und Weiterempfehlung des Pflegeberufes – eine deutliche Verschlechterung zu den Erhebungen im Jahr 2009.
Die Arbeitsbedingungen sind problematisch. Pflegerinnen und Pfleger schildern, dass der Personalmangel dazu führt, dass es nicht mehr möglich ist, Kranken und ihren Angehörigen in belastenden Situation beizustehen, sie zu beraten und ihnen zuzuhören. Sie fühlen sich ausgenutzt und dazu gezwungen, ihre Ideale zu verraten – was dann bleibt, ist der Ausstieg aus dem Beruf. Gesellschaftlich gibt es allgemein eine geringe Wertschätzung für interaktionsintensive Tätigkeiten – angefangen vom Bereich der frühkindlichen Entwicklung (KindergartenpädagogInnen) bis hin zur Altenpflege. mehr ->

Posted by Wilfried Allé Sunday, July 8, 2018 1:54:00 PM
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"Wir suchen Mitarbeiter, finden aber kaum Kandidaten" 

no "Die Anforderungen an Mitarbeiter und Aufgabenbereiche ändern sich. Der Umgang mit Software und Programmierkenntnisse werden immer wichtiger. Gerade für Hochlohnländer wie Österreich ist die Digitalisierung der Industrieproduktion jedoch eine große Chance. Denn nach vielen Jahrzehnten, in denen der globale Wettbewerb über die Produktionskosten -und damit zu einem erheblichen Teil über Personalkosten -geführt wurde, können wir jetzt verstärkt mit Know-how und Innovationen punkten. Wir haben in Österreich sogar bereits einen Mangel an guten Facharbeitern: Seit Jahresbeginn suchen wir beispielsweise an unserem Standort Linz intensiv 30 Mitarbeiter, finden aber kaum geeignete Kandidaten", so Wolfgang Hesoun. mehr ->
Zur Person: Wolfgang Hesoun lenkt seit Herbst 2010 als Vorstandsvorsitzender die Geschicke von Siemens Österreich. Zuvor war der gelernte HTL- Ingenieur (Fachrichtung Feinmechanik) Generaldirektor und Vorstandschef des heimischen Bauriesen Porr.

Das Problem Facharbeitermangel lässt sich einfach und rasch lösen: "Zahlt den Leuten endlich wieder ordentliche Löhne und Gehälter. Bietet ihnen eine qualitative und quantitative ordentliche innerbetriebliche Ausbildung; und im Nu ist der vielbeklagte, vielbejammerte Arbeitskräftemangel Schnee von gestern". Ja, das kostet. Aber der ROI ist rascher erreicht als gedacht.
Woher ich das weiß? Auch in den frühen 1970 Jahren war es so: Facharbeitermangel wohin man schaute. Aber dann, dann wurde ordentlich bezahlt, und die Leute bildeten sich gerne weiter, weil ihre Aussichten auf einen gut bezahlten Job intakt waren. Prekäre Arbeitsverhältnisse? Fehlanzeige! Fragt nicht permanent bei Roland Berger und Co nach. Wir, die Grauen Wölfe aus den 70-er Jahren helfen den unter Personalnotstand leidenden Topmanagern gerne weiter - sogar für ein Zehntel der Gage jener hochdotierten Beraterfirmen.

Kontaktaufnahme hier via Comments möglich.
Wir werden uns dann umgehend bei ihnen melden. yes enlightened cool

Posted by Wilfried Allé Monday, May 7, 2018 8:50:00 PM
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