AZ-Neu

Die Informationsplattform für ArbeiterInnen, Angestellte, KMUs, EPUs und PensionistInnen

Logik für Demokraten 

von Daniel-Pascal Zorn

ISBN: 9783608987225
Verlag: Klett-Cotta
Umfang: 314 Seiten
Format: Taschenbuch
Genre: Sachbücher/Philosophie, Religion
Erscheinungsdatum: 03.01.2023
Preis: € 25,70
Kurzbeschreibung des Verlags

Das Standardwerk über Antisemitismus, Rassismus und Fremden­­feind­­lich­keit.

Stell' dir vor, du sollst mit Frauke Petry, Norbert Hofer, Donald Trump und Christoph Blocher dis­kutieren…

Demokratisches Handeln und Denken hat nur Be­deu­tung, wenn es immer wieder ein­geübt wird. Es gibt dem Leser die Denk­werk­zeuge an die Hand, um sich den Ge­gnern und Fein­den demo­kra­tischen Den­kens ent­gegen­zustellen.

Zorns »Logik für Demokraten« führt den Leser in die argu­men­ta­ti­ven Aus­einander­set­zungen, vor die sich ein Demo­krat immer wieder ge­stellt sieht. In klu­gen Ana­ly­sen popu­lis­ti­scher Argu­men­ta­tion und tota­li­tärer Denk­weisen be­kom­men Leser Ins­tru­men­te an die Hand, die Demo­kra­tie wir­kungs­voll ge­gen ihre Feinde zu ver­tei­di­gen. Da­bei ver­gisst er nicht, die­jeni­gen zum Ges­präch ein­zu­laden, die mit dem Kon­zept der Demo­kra­tie noch nichts oder nichts mehr an­fan­gen kön­nen. In diesem Buch kann man er­fahren, warum es gerade­wegs ver­nünf­tig ist, demo­kra­tisch zu denken.

Posted by Wilfried Allé Friday, February 16, 2024 4:41:00 PM Categories: Religion Sachbücher/Philosophie
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Vom Vorurteil zur Gewalt 

Politische und soziale Feindbilder in Geschichte und Gegenwart

von Wolfgang Benz

ISBN: 9783451385964
Verlag: Verlag Herder
Umfang: 480 Seiten
Format: Hardcover
Genre: Sachbücher/Geschichte/Allgemeines, Nachschlagewerke
Sammlung: Antisemitismus in Europa
Erscheinungsdatum: 12.10.2020
Preis: € 26,80
Kurzbeschreibung des Verlags

Das Standardwerk über Antisemitismus, Rassismus und Fremden­feind­lich­keit.

Vorurteile und Stereotype gibt es seit Jahr­tau­sen­den. Anti­semi­tis­mus, Ras­sis­mus oder auch Feind­schaft gegen Mus­lime sind lang­lebige, schein­bar nicht an An­ziehungs­kraft ver­lie­rende Phäno­mene – aber wa­rum ist das so? In die­sem Buch zieht Wolf­gang Benz die Sum­me sei­nes jahr­zehnte­langen For­schens über Vor­ur­teile und ihre Fol­gen. Wie ent­ste­hen und wie ver­än­dern sich Vor­ur­teile, Res­sen­ti­ments und Stereo­type? Wel­che Feind­bil­der prä­gen die euro­pä­ische Ge­schichte? Und wie ent­wickeln sich da­raus Aus­gren­zung und Ge­walt? Wolf­gang Benz er­klärt uns Ge­schichte und Gegen­wart eines höchst pro­ble­ma­ti­schen und hart­näcki­gen Phäno­mens. Ein Buch von größ­ter Aktualität.

Posted by Wilfried Allé Sunday, February 11, 2024 8:15:00 PM Categories: Nachschlagewerke Sachbücher/Geschichte/Allgemeines
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Sprachgewalt 

Missbrauchte Wörter und andere politische Kampfbegriffe

Herausgegeben von David Ranan

ISBN: 9783801205874
Verlag: Dietz, J.H.W., Nachf.
Umfang: 384 Seiten
Format: Taschenbuch
Genre: Sachbücher/Politik, Gesellschaft, Wirtschaft/Gesellschaft
Sammlung: Antisemitismus in Europa
Erscheinungsdatum: 04.06.2021
Preis: € 26,80
Kurzbeschreibung des Verlags

Mit Sprache wird manipuliert, Macht und Gewalt aus­geübt. Fake News, über Medien ver­brei­tet, schaf­fen Ver­un­siche­rung. Der Vor­wurf Ter­ro­rist oder Anti­semit kann über Kar­rieren, sel­bst über Leben und Tod ent­schei­den. Die Essays in die­sem Band unter­suchen zen­tra­le poli­ti­sche Be­grif­fe auf ihren Miss­brauch. Wer be­nutzt sie wie, wann und wozu? Kri­ti­sche Wach­sam­keit ist ge­boten, wenn je­mand die Welt mit ein paar Wör­tern in Gut und Böse ein­teilt, Ver­bre­chen ent­schul­digt, Geg­ner ver­nich­tet und uns zu sei­nen Kom­pli­zen machen will.
Freiheit, Demokratie, Islamismus oder Elite. Ist klar, was ge­meint ist? Der Ter­ro­rist des ei­nen ist der Frei­heits­kämp­fer des ande­ren. Sol­che und an­dere poli­ti­sche Be­griffe ha­ben reale Wir­kun­gen, ob­wohl sie un­scharf und viel­deutig sind. Sie be­sit­zen ein enor­mes Cha­risma. Das macht sie zu attrak­ti­ven Waf­fen im poli­ti­schen Kampf. Post Truth und Sprach­ge­walt sind die Feinde der Demo­kra­tie. Der Ver­such, uns zu täu­schen, ist all­gegen­wär­tig. Die­ses Buch ist ein Muss für alle, die das nicht wollen.
Mit Beiträgen von Jonathan Alschech, Ruth Ben-Ghiat, Micha Brumlik, Rikki Dean, Marion Detjen, Jana Egel­hofer, Marcus Funck, Chris­tian Geulen, Amos Gold­berg, Chris­toph Gollasch, Neve Gordon, Gregor Gysi, Michael Kohl­struck, Brian Klug, Gesine Krüger, Meltem Kula­catan, Peter Lintl, Daniel Morat, Nicola Peru­gini, Michael Quante, Bar­naby Raine, David Ranan, Jörn Rette­rath, Jona­than Rinne, Mohammad A. Sarhangi, Stefanie Schüler-Springorum, Peter Stein­bach, Marc Volo­vici, Yair Wal­lach, Anton Weiss-Wendt.

Posted by Wilfried Allé Sunday, February 11, 2024 7:57:00 PM Categories: Gesellschaft Sachbücher/Politik Wirtschaft/Gesellschaft
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"Rote Banditen" 

Geschichte einer sozialdemokratischen Familie

von Wilhelmine Goldmann

ISBN: 9783853715239
Verlag: Promedia
Umfang: 240 Seiten
Format: Buch
Genre: Belletristik/Erzählende Literatur
Erscheinungsdatum: 01.10.2023
Preis: € 25,00
Kurzbeschreibung des Verlags

Wilhelmine Goldmann gehört zu den Ver­tre­ter­Innen je­ner Gene­ra­tion, die erst sehr spät an­ge­fan­gen hat, Fra­gen zu stel­len. Die Ge­schich­te ihrer Fa­mi­lie, vor al­lem die fol­gen­schwe­ren Aus­wir­kun­gen des öster­rei­chi­schen Bür­ger­kriegs­jah­res 1934, blieb ihr lan­ge ver­bor­gen. Es b­edurf­te müh­samer Re­cher­che­ar­beit, um sie an die Ober­flä­che zu ho­len. Das Er­geb­nis ist eine über das Pri­vate hi­naus­ge­hen­de Er­zäh­lung ei­ner öster­reichi­schen Ar­bei­ter­ge­schicht­e. Am Bei­spiel ihrer El­tern macht Wil­hel­mine Gold­mann die Ent­wick­lung der Ar­bei­ter­klas­se aus tie­fem Elend zu Bil­dung und Wohl­stand sicht­bar. Aus­gangs­punkt ist der In­dus­trie­ort Traisen im süd­li­chen Nieder­öster­reich.

Den Eltern der Autorin war trotz Schul­er­fol­gen eine hö­he­re Bil­dung ver­schlos­sen. Immer­hin konnte der Va­ter eine Leh­re als Schrift­set­zer ab­schließen, die Mut­ter er­kämpfte sich einen Platz in der Han­dels­schule.

Schon in ihrer Jugend begannen beide, sich poli­tisch zu enga­gie­ren. Als über­zeugte So­zial­demo­krat­Innen kämpf­ten sie für Ge­rech­tig­keit und Bil­dung und ver­tei­dig­ten im Schick­sals­jahr 1934 die demo­kra­ti­sche Repu­blik ge­gen die Doll­fuß-Dik­ta­tur. Nach 1945 nahm Gold­manns Vater sei­ne poli­ti­sche Tätig­keit in Traisen wie­der auf, enga­gier­te sich am Wie­der­auf­bau der Repu­blik und wurde 1961 zum Bür­ger­meis­ter von Traisen gewählt.

Die schmerzliche Erfahrung des Jahres 1934 hat nicht nur das Le­ben sei­ner Gene­ra­tion ge­prägt, sie ist bis heute Kon­flikt­stoff in der öster­rei­chi­schen In­nen­poli­tik. Den Hass der „Bür­ger­lichen“ auf die „Sozis“ hat die Auto­rin auch in ihrem Be­rufs­le­ben ver­spürt und sich im­mer ge­fragt: Wo kommt er her? Ihre Fami­lien­ge­schichte ist der ein­dring­li­che Ver­such einer his­to­ri­schen Klä­rung, der bis heute in bei­den poli­ti­schen La­gern aus­ge­wi­chen wird, wes­halb das Trauma des Bür­ger­krie­ges im­mer wie­der wie eine klaf­fen­de Wunde auf­bricht.

Die Autorin

Wilhelmine Goldmann, geboren 1948 in Traisen, Stu­dium an der Hoch­schule für Welt­han­del, Aus­bil­dung zur Diplom­kauf­frau. Nach 20 Jah­ren Tä­tig­keit in der Ar­bei­ter­kam­mer Wien wirkte sie 16 Jahre lang als Mana­ge­rin in Füh­rungs­po­si­tio­nen der ÖIAG, beim Post­bus und in der ÖBB Per­so­nen­ver­kehr AG. Da­nach war sie Auf­sichts­rä­tin in ver­schie­de­nen Unter­neh­men, Kura­to­riums­vor­sit­zende der Salz­bur­ger Fest­spie­le und Uni­ver­si­täts­rätin an der Kunst­uni­ver­si­tät Graz. Sie lebt in Wien.

Rezensionen

„Die ÖVP führt mehr oder weniger unge­bro­chen den Klas­sen­kampf der Zwi­schen­kriegs­zeit fort, in­dem sie die Sozial­demo­kra­ten hasst und ihnen miss­traut“, schreibt Gold­mann als Re­sü­mee ihrer fami­liä­ren und be­ruf­li­chen Er­fah­run­gen. Als Be­leg für die Aktua­li­tät ihrer Ein­schät­zung zi­tiert sie die im Laufe der Chat-Af­fä­ren be­kannt ge­wor­de­nen ÖVP-Zu­schrei­bun­gen für Sozial­demo­kra­ten als „rotes Gsindl“, „rote Gfrieser“ oder „rote Gfrasta“.
Wolfgang Machreich, Die Furche, 09.11.2023

Wilhelmine Goldmann hat eine gut les­bare Lo­kal­ge­schichte vor­ge­legt. Sie be­schreibt ein klas­sen­be­wusstes Pro­le­ta­riat, des­sen Führer in Wien die Par­tei aber vor­ran­gig als »Bollwerk gegen den Bol­sche­wis­mus« be­trach­teten.
Dieter Reinisch, Junge Welt, 30.10.2023

Das Ergebnis ist eine über das Private hinausgehende Erzählung einer österreichischen Arbeitergeschichte.
APA-Presseagentur, 18.10.2023

Solche Geschichten sind immer spannend, denn nur durch Haltung und Tat werden Über­zeu­gungen wirk­lich. (Ausgabe Nr. 66/2024)
Brennstoff, 27.01.2024

Wilhelmine Goldmann, Absolventin der Hoch­schule für Welt­han­del, lang­jäh­rige Mit­ar­bei­terin der Ar­bei­ter­kam­mer und da­nach viele Jahre Mana­ge­rin in der ÖIAG, bei der Post­bus und in der ÖBB Per­so­nen­ver­kehr AG, legt mit „Rote Ban­di­ten“ eine so­zial­demo­kra­ti­sche Fa­mi­lien­ge­schichte vor. Es ist ihr ein An­lie­gen – bis zu­rück zu ihren Groß­el­tern – die großen Ent­wick­lungs­li­nien ei­ner po­li­ti­schen und ge­sell­schaft­li­chen Be­we­gung an­hand der ei­ge­nen fami­liä­ren Wur­zeln nach­zu­zeich­nen. (…) Wil­hel­mine Gold­manns his­to­ri­schen Ver­dienste ver­die­nen Wür­di­gung, er­mög­lichte sie doch den so­zia­len Auf­stieg aus bit­te­rer Ar­mut mit und be­en­de­te ein Stück weit das Ver­schi­cken von Kin­dern, die sich als Knechte und Mägde, Dienst­mäd­chen und Haus­bur­schen ver­din­gen mussten. Von den Kreis­ky-Re­for­men pro­fi­tier­ten ge­rade Frauen – mehr­fach und immer noch.
https://www.madamewien.at/rote-banditen-geschichte-einer-sozialdemokratischen-familie-von-wilhelmine-goldmann/
Astrid Kuffner, madamewien.at, 30.11.2023

Posted by Wilfried Allé Thursday, February 8, 2024 4:43:00 PM Categories: Belletristik/Erzählende Literatur
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Privatisierung 

Staat oder Markt?

von Wolfgang Kubicki, Tim Engartner

Reihe: Streitfragen
ISBN: 9783864893926
Verlag: Westend
Umfang: 80 Seiten
Format: Taschenbuch
Genre: Sachbücher/Politik, Gesellschaft, Wirtschaft/Gesellschaft
Erscheinungsdatum: 20.02.2023
Reihe herausgegeben von: Lea Mara Eßer
Preis: € 12,40
Kurzbeschreibung des Verlags

Privatisierung – Optimierung oder Entmenschlichung?

Zwei diametrale Positionen zu einer der wichtigsten Fragen der Gegen­wart: Wolf­gang Kubicki, stell­ver­treten­der Bundes­vor­sit­zender der FDP, ist dav­on über­zeugt, dass Pri­va­ti­sie­rung öko­no­mi­sche Höchst­leis­tung her­vor­bringt und der Markt am bes­ten weiß, wie er sich - und damit unser al­ler Wohl­stand - er­hält und außer­dem durch ein Zu­rück­drän­gen des Staates für mehr Bür­ger­nähe sorgt. Der Sozial­wis­sen­schaft­ler Tim Engartner warnt hin­ge­gen vor den Ge­fah­ren der Pri­vati­sie­rung, das die aus­schließ­liche Kon­zen­tra­tion auf Pro­fit un­wei­ger­lich da­zu führt, dass so­zia­le Fra­gen aus­ge­klam­mert und der staat­li­chen Kon­trol­le ent­zo­gen wer­den, wes­halb sich der Neo­libe­ra­lis­mus bis in die letz­ten Win­kel unse­res Lebens aus­brei­ten kann.

Wer sich eine kritische und fundierte Mei­nung zu den drän­gen­den Fra­gen unse­rer Zeit bil­den will, kommt an der Reihe »Streitfragen« nicht vorbei!

Rezensionen

Rezensent Cord Aschenbrenner erfährt aus den in die­sem Band einan­der ge­gen­über­ge­stellten Essays von Wolf­gang Kubicki und dem Sozial­wis­sen­schaft­ler Tim Engartner Wis­sens­wer­tes über Vor- und Nach­teile der Pri­va­ti­sie­rung von Unter­nehmen. Wäh­rend Kubicki laut Aschen­bren­ner un­ge­wohnt zahm Für und Wider der Pri­va­ti­sie­rung der DDR-Wirt­schaft, aber auch der Bundes­post und der Luft­hansa ent­fal­tet, strei­tet Engartner laut Re­zen­sent ver­gleichs­weise "fun­dier­ter und enga­gier­ter" ge­gen die Priva­ti­sie­rungs­politik.

© Perlentaucher Medien GmbH

Posted by Wilfried Allé Friday, February 2, 2024 10:04:00 AM Categories: Gesellschaft Sachbücher/Politik Wirtschaft/Gesellschaft
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Die besten Tagespresse- Meldungen 2023 

Nur eine Aktivistin notwendig: Skigebiet in Tirol lahmgelegt

von Die Tagespresse

ISBN: 9783701736034
Verlag: Residenz
Umfang: 240 Seiten
Format: Taschenbuch
Genre: Sachbücher/Politik, Gesellschaft, Wirtschaft/Politik
Erscheinungsdatum: 13.11.2023
Preis: € 19,00
Kurzbeschreibung des Verlags

Im Jahr 2023 fanden wieder einige große und kleine Polit­beben statt, doch auch in an­de­ren Be­rei­chen steckte das Jahr vol­ler Über­ra­schun­gen. Kön­nen Sie sich noch da­ran er­in­nern, als eine Hofer-Kas­sie­re­rin aus Wien einen neuen Welt­re­kord auf­ge­stellt hat und mit ihrer Kas­sier­ge­schwin­dig­keit die Schall­mauer durch­bro­chen hat? Oder als die Sili­con Val­ley Bank Co­ro­na-Hil­fe in Öster­reich be­an­tragte und sich da­durch ret­tete? Die nieder­öster­reichi­sche Landes­haupt­frau Johan­na Mikl- Leit­ner hat in der Zwi­schen­zeit die ORF-„NÖ Heute“-Mode­ra­tion über­nom­men, da es eh schon wurscht war … Diese und viele an­dere Er­eig­nis­se aus dem Jahr 2023 ver­sam­melt der legen­däre Jahres­rück­blick der Tages­presse, den Sie un­be­dingt le­sen müssen.

Posted by Wilfried Allé Thursday, January 25, 2024 2:30:00 PM Categories: Gesellschaft Sachbücher/Politik Wirtschaft/Politik
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Die chauvinistische Bedrohung 

Russlands Kriege und Europas Antworten | Putins Autokratie, Nationalismus und Sexismus zerstören die Ukraine und bedrohen liberale Demokratie und Freiheit weltweit

von Sabine Fischer

ISBN: 9783430210959
Verlag: Econ
Umfang: 288 Seiten
Format: Hardcover
Genre: Sachbücher/Politik, Gesellschaft, Wirtschaft/Politik
Erscheinungsdatum: 28.09.2023
Preis: € 25,70
Kurzbeschreibung des Verlags

Russlands aggressiver Ver­nich­tungs­krieg ge­gen die Ukra­ine lässt sich nicht be­grei­fen und stop­pen, ohne den russi­schen Chau­vi­nis­mus zu ver­stehen. Der speist sich aus natio­na­lis­tischen und miso­gynen Ideen und dient dem auto­kra­ti­schen Putin-Regime zur Selbst­legi­ti­ma­tion. Die chau­vi­nis­tische Poli­tik Russ­lands greift nicht nur die Ukra­ine an. Sie be­droht auch sig­ni­fi­kante Tei­le der russi­schen Ge­sell­schaft und will die auf Re­geln und Wer­ten ba­sie­ren­de euro­pä­ische Sicher­heits­ordn­ung zer­stö­ren. An ihre Stelle soll das Recht des Stär­ke­ren, Ag­gres­siv-Impe­rial­en treten.

Der russische Chauvinismus betrachtet alles, was mit Libe­ra­lis­mus zu tun hat, als feind­lich – und auch in Euro­pa brei­tet sich diese Hal­tung aus. Sabine Fischer, Ost­eu­ro­pa-Ex­per­tin bei der re­nom­mierten Stif­tung Wis­sen­schaft und Poli­tik, lie­fert uns einen ganz neuen Blick auf die Macht- und Ex­pan­sions­poli­tik Russ­lands. Sie er­klärt, wie ag­gres­si­ver Natio­na­lis­mus, miso­gyner Chau­vi­nis­mus und Auto­kra­tie in Russ­land zu­sam­men­hän­gen, und wie Eu­ro­pa und die west­liche Welt sich auf­stel­len müs­sen, um dem russi­schen Chau­vi­nis­mus zu trotzen.

FALTER-Rezension

Putin ist, wie einen Schläger in der Familie zu haben

Tessa Szyszkowitz in FALTER 1-2/2024 vom 12.01.2024 (S. 20)

Nicolas Chauvin wäre wohl kein Fan dieses Buches. Der Le­gende nach war der mut­maß­liche Namens­geber des Chau­vi­nis­mus nicht nur ein "hyper­patrio­tischer Bauern­soldat", er war auch laut Sabine Fischer "ein pri­mi­ti­ver Macho". Die deut­sche Poli­tik­wis­sen­schaft­lerin hat selbst Jahre in Russ­land ge­lebt und ist heute als Senior Fellow der For­schungs­grup­pe Ost­eu­ropa und Eu­ra­sien der Stif­tung Wis­sen­schaft und Poli­tik in Berlin tä­tig. An­ge­sichts der Gewalt­ex­plo­sion, die Putins In­va­sion in der Ukra­ine aus­ge­löst hat, hat sie über jene Bau­steine ge­forscht, aus denen sich das rus­sische Sys­tem zu­sam­men­setzt: "Natio­na­lis­mus, Sexis­mus und Auto­kratie."
Schon knapp nach dem Zusammenbruch der Sowjet­union waren im neuen Russ­land natio­na­lis­tische Par­teien er­folg­reich - im Falle der KP mit Sow­jet­nos­tal­gie ge­mischt, die LDPR unter Waldimir Schiri­now­ski und Leonid Sluzki zeigte bei­spiel­haft, wie sich "Natio­na­lis­mus, Sexis­mus und auto­ri­tä­res Ge­dan­keng­ut" ver­schmel­zen lassen.

Machismo im Kreml Es gab zwar nach der bolsche­wis­ti­schen Revo­lu­tion 1917 und auch nach dem Ende der Sow­jet­union je­weils kurze Pha­sen, in denen eman­zi­pa­tor­ische Poli­tik femi­nis­tischen Frauen kurz Hoff­nung auf Gleich­be­rech­ti­gung gab. Doch sie währ­ten nur kurz. Seit der Wahl von Wladi­mir Putin zum Prä­si­den­ten im Jahr 2000 ist der Machismo im Kreml ein­ge­zo­gen. Nicht nur dort. Er mach­te sich auch in Regie­rungs­kabi­net­ten, den Vor­stän­den von Fir­men und in den Wohn­zim­mern breit. Hetze gegen Mi­gran­ten und ge­gen Ame­rika sind seit 2014 eben­falls fes­ter Be­stand­teil des Polit­mixes. Seit der Anne­xion der Krim und dem Be­ginn des Krie­ges in der Ost­ukra­ine wird die Ukra­ine außer­dem ver­stärkt als Hure dif­fa­miert und vom russi­schen Prä­si­den­ten Wladimir Putin zum Ver­ge­wal­ti­gungs­opfer sti­li­siert.

Was dem Chauvinismus aber erst so richtig zum Durchbruch ver­holfen hat, sind Pu­tins Kriege. Tschet­sche­nien, Geor­gien, Syrien, Ukra­ine. Die Feld­züge bru­ta­li­sie­ren die Sol­da­ten, die oft nicht mehr aus dem Trau­ma der Ge­walt auf dem Schlacht­feld heraus­tre­ten kön­nen. In die­sem per­ma­nen­ten Gewalt­ex­zess ha­ben sich das Pri­vate und das Poli­ti­sche längst ver­mischt. Die weni­gen Frauen, die es unter Putin in die erste Rei­he schaff­ten, tra­gen seine Poli­tik mit: Walen­tina Ma­twi­jenko, die Vor­sit­zende des Föde­rations­rates, oder Elwira Nabi­ul­lina, Chefin der Zentral­bank. Die russ­ische Frau­en­recht­lerin Alyona Popova sagt: "Un­sere Staats­macht ver­hält sich wie ein Schlä­ger in seiner Familie."

Feminismus in der EU Die EU dagegen setze dem puti­nis­ti­schen Chau­vi­nis­mus zu wenig ent­ge­gen. Sie sei durch den Er­folg der haus­ei­ge­nen Rechts­popu­li­sten ge­schwächt, ana­ly­siert Fischer. Marine Le Pen, Gior­gia Meloni oder Alice Weidel ge­ben der neu­en Rech­ten ein "pseudo­eman­zi­pier­tes Ant­litz". Doch da­hin­ter steht die alte Fratze des ultranationalistischen Chauvinismus. In den Worten von Björn Höcke, dem rechtsextremen Spitzenkandidaten der AfD in Thüringen: "Wir müssen unsere Männ­lich­keit wie­der ent­decken! Nur wenn wir mann­haft wer­den, wer­den wir wehr­haft."

Gegen Ende schenkt Fischer der Leserschaft einen kleinen Lichtblick: Anna­lena Baer­bock habe Deutschland zumindest eine feministische Außenpolitik verpasst. Und das bedeute nicht etwa Pazifismus. Sondern die geschundene Ukraine mit Waffen zu ihrer Verteid­igung ge­gen Russ­land aus­zu­stat­ten.

Die Autorin Sabine Fischer spricht am 25. Jänner im Kreisky Forum über ihr Buch unter dem Titel: Machismo und Macht

Weitere Rezensionen

»Viele reden über Russland – Sabine Fischer kennt es von innen, bes­ser als kaum je­mand sonst in Deutsch­land. In luzi­der Ana­ly­se ent­hüllt sie den chau­vi­nis­tischen Charak­ter sei­ner ag­gres­si­ven Poli­tik und sei­nes Präsi­den­ten. Wer Wla­di­mir Putins zer­stö­reri­schen und selbst­zer­stö­re­ri­schen Krieg ver­ste­hen will, muss die­ses Buch lesen.« - Rüdiger von Fritsch

Russlands Aggression gegen die Ukraine ist kein Krieg in Euro­pa, son­dern gegen Europa. Wer daran Zwei­fel hat, lese Sabine Fischers starkes Buch über die Ursprünge und Folgen von Putins chauvinistischer und revisionistischer Politik.« - Ivan Krastev

»Eine präzise, wunderbar geschriebene Analyse, die dank Fischers femi­nis­ti­scher Per­spek­tive end­lich um­fas­send er­klärt, wa­rum der rus­si­sche An­griffs­krieg auf die Ukra­ine keine Über­raschung war und was wir für die Zu­kunft ler­nen kön­nen. Ein Buch über Russ­land, das wirk­lich heraussticht.« - Alice Bota

»Mit diesem Buch, das Analyse und persönliche Erinnerungen mit­ei­nan­der ver­bin­det, ver­mit­telt Russ­land­ex­per­tin Sabine Fischer einen tie­fen Ein­blick in das ge­gen­wär­tige poli­ti­sche Sys­tem Russ­lands und in die rus­si­sche Ge­sell­schaft. Kon­zep­tio­nell in­no­va­tiv und zu­gleich in­tui­tiv führt sie an­hand des Be­griffs ‚Chau­vi­nis­mus‘ durch die Trias aus Natio­na­lis­mus, Sexis­mus und Auto­kra­tie, die Russ­lands Posi­tio­nie­rung ge­gen­über west­li­chen Lebens­mo­del­len und den Weg in den Krieg ge­gen die Ukra­ine nach­zeich­net und ei­nen Blick in denk­bare Zu­künfte Russ­lands er­öffnet.« - Gwendolyn Sasse  

Leseprobe ->

Posted by Wilfried Allé Tuesday, January 23, 2024 9:45:00 PM Categories: Gesellschaft Sachbücher/Politik Wirtschaft/Politik
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Ski Guide Austria 2024 

Mehr als 200 Skigebiete und die besten Tipps für Familien und nachhaltiges Wintererlebnis

von Fred Fettner, Günter Fritz

ISBN: 9783903254671
Verlag: medianet Verlag
Umfang: 468 Seiten
Format: Taschenbuch
Genre: Reisen/Reiseführer/Sportreisen, Aktivreisen
Sammlung: Spaß im Schnee
Erscheinungsdatum: 10.11.2023
Preis: € 19,90
Kurzbeschreibung des Verlags

Der Ski Guide Austria ist der erste und einzige Ski­ge­biete-Führer, der einen Kom­plett­über­blick über den Winter­sport in Öster­reich bie­tet – mit mehr als 200 Ski­ge­bie­ten, ak­tuel­len Prei­sen, außer­ge­wöhn­lichen An­ge­bo­ten und den bes­ten Tipps für Fa­mi­lien so­wie nach­hal­ti­ges Winter­er­leb­nis. In der druck­fri­schen 15. Aus­gabe wer­den aber auch die neues­ten Ent­wick­lungen die­ses Win­ters nicht aus­ge­las­sen. So gibt es erst­ma­lig in die­sem Ski Guide eine breit an­ge­leg­te Um­frage in Öster­­vreich plus einer inter­natio­na­len Er­he­bung zur Zu­kunft des Ski­laufs. Da­rin geht es nicht nur, aber auch um die Preis­ent­wick­lung – und es zeigt sich, dass Ski­fahren und Winter­ur­laub in Öster­reich trotz schwie­ri­ger Rahmen­be­din­gun­gen gute Chancen haben.

Doch wie in den 14 Jahren davor steht das Skierlebnis in Öster­reich im Zen­trum des Ski Guide Aus­tria, der im Rekord­um­fang von 468 Sei­ten daher­kommt. Rund 70 Top-Winter­sport­re­gio­nen wer­den in­klu­sive Pis­ten­pano­ramen prä­sen­tiert, zu­sätz­lich auch al­le an­deren mit Lift­an­la­gen be­stück­ten Orte, für die sich die An­reise für Winter­sport­ler und Schnee­fans lohnt. Wie diese klima­scho­nend er­fol­gen kann, ist eben­falls im Buch nach­zu­lesen. Neu hin­zu­ge­kom­men ist unter ande­rem ein Bei­trag zu den an­ste­hen­den Kul­tur-Events im Schnee, aber na­tür­lich dür­fen auch die kuli­na­ri­schen und sportl­ichen Top-Ver­an­stal­tungen nicht feh­len. Einer der tradi­tio­nel­len Schwer­punkte des Ski Guide Aus­tria sind Fami­lien. Ihnen ist – um die Geld­bör­se von Fami­lien mit Kin­dern zu ent­las­ten – ein um­fang­rei­cher Ar­ti­kel über die kos­ten­güns­tigs­ten Ski­sport­mög­lich­kei­ten in Öster­reich ge­wid­met, eben­so wie ein Blick auf rund 30 über­regio­nale Saison­karten.

Alles was es am Material-Sektor zu ent­decken gibt, darf eben­falls wie ge­wohnt nicht feh­len. Pis­ten-, Free­ride- und Touren­ski inklusive passender Ausrüstung, dazu Skischuhe, Snowboards, Langlaufmodelle, Helme, Skibrillen oder erstmals auch Fashion plus diverse Gimmicks. Erstmals zeigt zu­sätz­lich eine Re­por­tage beim Wie­ner Start-up Üni­que, wie auf­wän­dig man sich ei­nen in­di­vi­duel­len Top-Ski zim­mern las­sen kann.

Posted by Wilfried Allé Sunday, January 21, 2024 8:02:00 PM Categories: Aktivreisen/Europa Reisen/Reiseführer/Sportreisen
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Posttraumatische Souveränität 

Ein Essay

von Jarosław Kuisz, Karolina Wigura

ISBN: 9783518127834
Reihe: edition suhrkamp
Verlag: Suhrkamp
Umfang: 184 Seiten
Format: Taschenbuch
Genre: Sachbücher/Politik, Gesellschaft, Wirtschaft
Übersetzung: Stephan Gebauer
Erscheinungsdatum: 29.10.2023
Preis: € 18,50
Kurzbeschreibung des Verlags

Mit dem Angriff Russlands auf die Ukraine ist die alte mit­tel­­euro­­pä­­ische Angst zu­­rück: Opfer der Groß­­mäch­te zu wer­­den. An­­ders als in Deutsch­­land, von des­­sen Bo­den zwei Welt­­krie­­ge aus­­ge­­gan­­gen sind, gab es in War­­schau, Tal­­linn und an­ders­­wo kein Zö­­gern. Nur wer selbst an­ge­­grif­­fen und, wie Po­­en, so­­gar ein­­mal ganz von der Land­­kar­­te ge­­tilgt wur­de, ver­­steht, dass mili­­tä­­ri­­sche Selbst­­ver­­tei­di­­gung ge­­recht­­fer­­tigt ist. In ihrem lu­zi­­den Es­­say be­­schrei­­ben Karo­­lina Wi­­gura, Ideen­­his­­to­­ri­­kerin, und Jaros­­ław Kuisz, Poli­­tik­­wis­­sen­­schaft­­ler, wie der heu­­ti­ge Krieg his­­to­­ri­­sche Trau­­ma­­ta re­ak­­ti­­viert; wa­­rum War­­schau eine Füh­­rungs­­rol­­le in der eu­ro­­pä­­ischen Ver­­tei­di­­gungs­­poli­­tik über­­nimmt, ob­­wohl die Re­gie­­rungs­­par­­tei PiS die EU als Be­­dro­­hung der ei­­ge­nen Sou­­ve­räni­­tät be­­schwört.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 04.11.2023

Rezensent Jens Uthoff schätzt Jarosław Kuisz' und Karo­lina Wi­guras Umg­ang mit dem Be­griff des Trau­mas in ihrem Es­say­band über die Be­zie­hung zwi­schen West- und Os­tmit­tel­eu­ropa. Denn dass vie­le ost­mit­tel­euro­pä­ische Staaten eine gan­ze Rei­he an his­to­ri­schen Trau­mata durch­lebt ha­ben - der Kri­ti­ker nennt hier ab­seits der Ukra­ine et­wa die Tei­lung Po­lens 1795 und den Molo­tow-Ribb­en­trop-Pakt 1939 als Bei­spie­le -, ste­he außer Fra­ge. Auch ließen sich an­hand des Be­griffs vie­le Miss­ver­ständ­nis­se bzw. Fehl­ein­schät­zun­gen West­euro­pas ge­gen­über Ost­mit­tel­eu­ro­pa auf­zei­gen, lobt Ut­hoff, wie zum Bei­spiel ein man­geln­des Ver­ständ­nis der Kriegs­angst die­ser Staa­ten, oder, im Fal­le des Krie­ges in der Ukra­ine, ein Fest­hal­ten an Frie­dens­ver­hand­lun­gen mit Russ­land. Gleich­zei­tig aber, und das hält Uthoff für wich­tig, zei­gen Kuisz und Wi­gu­ra auch ein großes Be­wusst­sein für die Ge­fah­ren des Be­griffs, der zu "Bel­ie­big­keit" oder "Opfer­kon­kur­renz" fü­hren kön­ne. Mit die­ser Klam­mer ver­se­hen wir­ken die Texte auf den Kri­ti­ker re­flek­tiert und "er­hel­lend".

Posted by Wilfried Allé Saturday, December 23, 2023 11:36:00 AM Categories: Gesellschaft Sachbücher/Politik Wirtschaft
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Hyperpolitik 

Extreme Politisierung ohne politische Folgen

von Anton Jäger

ISBN: 9783518127971
Reihe: edition suhrkamp
Verlag: Suhrkamp
Umfang: 136 Seiten
Format: Taschenbuch
Genre: Sachbücher/Politik, Gesellschaft, Wirtschaft
Übersetzung: Daniela Janser, Thomas Zimmermann, Heinrich Geiselberger
Erscheinungsdatum: 09.10.2023
Preis: € 16,50
Kurzbeschreibung des Verlags

Die Ära der Postpolitik ist vorbei

Dass die Politik wieder da ist, dass De­bat­ten um Co­ro­na oder »Woke­ness« längst über Twit­ter hinaus­ge­schwappt sind, wird be­stä­ti­gen, wer im Pri­va­ten hef­ti­ge Strei­te er­lebt. Nach ei­ner Ära der Post­poli­tik, in der techno­kra­tisch ver­wal­tet wurde, wäh­rend die Bür­ger dies höchs­tens vom Sofa aus kom­men­tier­ten, ste­hen wir vor ei­nem all­ge­gen­wär­ti­gen Zit­tern und Beben.

Anton Jäger hat dafür den Begriff »Hyper­poli­tik« ge­prägt. Zu­gleich stellt er fest, dass Auf­re­gungs­wel­len sich sel­ten in kol­lek­ti­ves Han­deln über­set­zen: Die Poli­ti­sie­rung hat kaum poli­ti­sche Fol­gen. Dies, so Jäger in sei­nem Durch­gang durch 150 Jahre Demo­kra­tie­ge­schichte, ist die Fol­ge ei­ner von digi­ta­ler Ein­sam­keit ge­präg­ten Situa­tion, in der die Men­schen nicht län­ger über Mas­sen­or­ga­ni­sa­tio­nen am poli­ti­schen Pro­zess be­tei­ligt sind.

Falter-Rezensionen

Empörung ohne Folgen

Robert Misik in FALTER 51-52/2023 vom 22.12.2023 (S. 27)

Erst gab es die "Massenpolitik", also die Domi­nanz von mit­glieder­star­ken Par­teien, dann die "Anti-Poli­tik" (die Abw­en­dung von die­sen Par­teien), spä­ter die "Post-Poli­tik" (also die ideo­lo­gi­sche Leere) und nun die "Hyper­poli­tik". In die­ser Phase stecken wir fest, so der 29-jäh­rige bel­gi­sche His­to­ri­ker Anton Jäger. Wäh­rend man frü­her eine Ent­poli­ti­sie­rung kon­sta­tier­te, ist heu­te das Ge­gent­eil der Fall: Dem Ge­drän­ge in der Mit­te folg­te die Pola­ri­sie­rung. Wel­che Sport­ar­ten man an­sieht, ist heu­te schon poli­tisch, oder wel­che Mei­nung man zu ei­ner Krank­heit hat. Zu­gleich sind die Men­schen "ein­samer, auf­ge­reg­ter, wüten­der, aber auch ver­wirr­ter". Es gibt Poli­ti­sie­rung, aber es folgt nichts da­raus. "Menschen echauf­fie­ren sich heu­te über ein The­ma und mor­gen über ein ganz an­de­res." Aus die­ser Fal­le, so der schwung­vol­le, klei­ne Es­say, führt nur echte Poli­tik. Etwa in Basis­or­ga­ni­sa­tio­nen von Par­teien, in de­nen man mit an­de­ren durch lang­fris­ti­ges Enga­ge­ment für Wan­del sorgt und sich Men­schen als ge­mein­same Ak­teure erf­ahren. Jägers Modell: die Sozia­lis­ten des Roten Wien.

Posted by Wilfried Allé Wednesday, December 20, 2023 9:52:00 PM Categories: Gesellschaft Sachbücher/Politik Wirtschaft
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