Im Parlament hielt Finanzminister Markus Marterbauer heute seine erste Budgetrede.
Budgetrede von Finanzminister Marterbauer zum Doppelbudget 25/26 (13.05.2025) ->
Marterbauer:
Die Ausgangslage ist ernst. Wir haben im Regierungsprogramm ja vereinbart, dass die Budgetkonsolidierung Priorität hat. Heuer konsolidieren wir 6,4 Milliarden Euro, 2026 8,7 Milliarden Euro. Das wird die Bevölkerung auch merken. Danach werden wir zwar weiter etwas tun müssen, aber im Wesentlichen wollen wir ins Gestalten kommen – für den Arbeitsmarkt, für den Standort, für die Bildung. Ich bin optimistisch, was die kommenden Jahre betrifft. Wir sind nicht nur vom Außenhandel abhängig. Die Konsumnachfrage ist in etwa gleich hoch wie der Export. Die gestiegenen Realeinkommen sind aber noch nicht im Konsum angekommen. Die Sparquote ist von acht auf fast elf Prozent angestiegen.
Es ist unsere Aufgabe, die Verunsicherung zu verringern, indem wir zum Beispiel eine glaubwürdige Strategie bei der Budgetkonsolidierung, beim Standort, bei der Qualifizierung etc. entwickeln. Das kann auch die Konsumnachfrage beleben.
Österreich kann, wenn es will.
Die Banken haben enorm von der EZB-Politik profitiert, dadurch dass der Einlagenzins so hoch war. Das Spiegelbild der hohen Gewinne der Banken sind die Verluste der Zentralbanken. Das halte ich für mehr als berechtigt. Und die Erhöhung der Abgabe ist für 2025 und 2026 geplant.
Österreichische Unternehmen sind nicht primär deshalb wettbewerbsfähig geworden, weil sie überall Kosten reduziert haben, sondern weil sie die Produktivität erhöht haben. Das ist das Entscheidende.
Klimaschutz ist eine der entscheidenden Fragen für unsere Zukunft. Deshalb finde ich es gut, dass die frühere Regierung dort einen Schwerpunkt gesetzt hat. Es geht jetzt darum, welche Instrumente wir dafür einsetzen wollen in einer Zeit, in der es nicht mehr heißen kann: Koste es, was es wolle.
Markus Marterbauer, geb. 1965 in Uppsala, Schweden, aufgewachsen in Oberösterreich. Der Volkswirt war zunächst Assistent an der WU Wien, bevor er 1994 ins Wifo wechselte. Dort blieb er bis 2011 als Konjunkturreferent. Ab 2011 leitete er die Abteilung für Wirtschaftswissenschaften in der AK Wien.