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Der globale Green New Deal 

Warum die fossil befeuerte Zivilisation um 2028 kollabiert – und ein kühner ökonomischer Plan das Leben auf der Erde retten kann
Posted by Wilfried Allé Saturday, October 12, 2019 1:34:00 PM Categories: Gesellschaft Sachbücher/Politik Wirtschaft/Gesellschaft
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von Jeremy Rifkin

Übersetzung: Bernhard Schmid
Verlag: Campus
Format: Hardcover
Genre: Sachbücher/Politik, Gesellschaft, Wirtschaft/Gesellschaft
Umfang: 319 Seiten
Erscheinungsdatum: 09.10.2019
Preis: € 27,70

Kurzbeschreibung des Verlags:

Das neue Buch des Bestsellerautors Jeremy Rifkin

Rund um den Globus kippt angesichts der drohenden Klimakatastrophe die Stimmung, und der Protest der Millennials gegen eine Politik, die ihre Zukunft zerstört, wird immer lauter. Gleichzeitig sitzt die Welt angesichts alternativer Technologien auf einer 100-Billionen-Dollar-Blase aus Investitionen in fossile Brennstoffe. Zukunftsforscher Jeremy Rifkin zeigt, wie aus dieser Konstellation die einmalige Chance auf einen Green New Deal entsteht. Seine Warnung:

- Der ökonomische Kollaps unserer Zivilisation steht unmittelbar bevor.
- Um 2028 wird die Blase platzen und die Weltökonomie in eine globale Betriebsstörung führen.

Was bedeutet das für uns, wo die Energiewendeschon schon lange auf der Tagesordnung steht? Gelingt ein gemeinsamer radikaler Aufbruch in letzter Minute? Rifkin gibt Antworten. Jeremy Rifkin ist einer der bekanntesten gesellschaftlichen Vordenker. Er ist Gründer und Vorsitzender der Foundation on Economic Trends in Washington. Seine Bücher sind internationale, in 35 Sprachen übersetzte Bestseller und lösten weltweite Debatten zu den großen gesellschaftlichen und ökonomischen Fragen aus, siehe zum Beispiel ›Das Ende der Arbeit‹ und ›Access‹ und zuletzt ›Die Null-Grenzkosten-Gesellschaft‹. Rifkin berät zahlreiche Organsisationen und Regierungen - unter anderem Deutschland, die EU, China - und unterrichtet an der renommierten Wharton School der University of Pennsylvania.

Geheime Pfade 

Durchhäuser, Hinterhöfe und versteckte Gassln in Wien
Posted by Wilfried Allé Friday, October 4, 2019 11:28:00 PM Categories: Bezaubernde Flecken Wiens Kultur für Genießer
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von Gabriele Hasmann, Charlotte Schwarz

Ein Buch über ganz besonders bezaubernde Flecken Wiens: verborgene Durchhäuser, romantische Innenhöfe und stille Gassln, durch die man abseits der Touristenströme entspannt schlendern kann.  Legenden, Anekdoten und viele interessante Geschichten zu den historischen Orten ergänzen die Beschreibungen und die beeindruckenden Fotos machen Lust auf das Erkunden dieser einmaligen Kleinode und Farbtupfen im Grau der Großstadt.

EAN: 9783854396390
Verlag: Falter Verlag
Format: Gebundene Ausgabe
Umfang: 248 Seiten
Erscheinungsdatum: 11.09.2019
Preis: € 29,90

Pressetext

Im Falter Verlag erscheint ein Buch über ganz besonders bezaubernde Flecken Wiens: verborgene Durchhäuser, romantische Innenhöfe und stille Gassln, durch die man abseits der Touristenströme entspannt schlendern kann. Wenn man an Wien und seine Attraktionen denkt, kommen einem zunächst der Stephansdom, das Riesenrad, der Prater oder Schloss Schönbrunn in den Sinn. Das typische Flair aber, das Wien so reizvoll macht, findet sich nicht so sehr in den touristischen Hauptattraktionen, sondern vielmehr in den charmanten versteckten Hinterhöfen, den Durchhäusern und in den kleinen, stillen Gassln im Stadtzentrum. Die Kombination dieser historischen städtebaulichen Elemente macht einen Teil des Zaubers der österreichischen Metropole aus. Worum aber handelt es sich bei den sogenannten Durchhäuser eigentlich? Entstanden zu Beginn des 19. Jahrhunderts, sind es Bauwerke, die sich zwischen zwei parallel verlaufenden Straßen befinden und von beiden Seiten her betreten werden können. Sie stellen sowohl eine historische wie auch architektonische Besonderheit dar, sind vielfach mit romantischen Innenhöfen versehen und werden von den Bewohner*innen gerne als Schleichwege und Abkürzungen genutzt. In einigen davon ist mit Geschäften, Handwerksbetrieben, Cafés und Restaurants neues Leben eingezogen. Andere sind nach wie vor Geheimtipps und oft nur den Anrainer*innen bekannt. Die Liebe der Autorinnen zu diesen versteckten Seiten der Stadt hat sie veranlasst, dieses Buch zu schreiben. Es will einerseits die Bewohner*innen an die vielen Grünoasen erinnern, die sie zur Erholung im Großstadttrubel vorfinden. Andererseits dient das Buch Wienbesucher*innen als Wegweiser zu diesen versteckten Juwelen. Legenden, Anekdoten und viele interessante Geschichten zu den historischen Orten ergänzen die Beschreibungen. Zudem machen die beeindruckenden Fotos Lust auf das Erkunden dieser einmaligen Kleinode und Farbtupfen im Grau der Großstadt. Autorin: Gabriele Hasmann, selbstständige Autorin, Lektorin, Pressetexterin, Journalistin und Kolumnistin, außerdem Veranstalterin einer Mystery-Eventreihe. Über dreißig Sachbücher in den Bereichen Gruseliges, Historisches, Regionales und Unterhaltendes. Fotografin: Charlotte Schwarz, Fotografin und Artdirektorin, präsentiert künstlerisch-kreative Fotografie mit einer unverkennbaren Bildsprache. Einige Publikationen zusammen mit Gabriele Hasmann.

Pressekontakt:
Susanne Schwameis
T: 01/536 60-938
E: schwameis@falter.at

Die Ökonomie des Alltagslebens 

Für eine neue Infrastrukturpolitik
Posted by Wilfried Allé Thursday, October 3, 2019 8:49:00 PM Categories: Infrastrukturpolitik Neoliberalismus Rekommunalisierung
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Mit einem Vorwort von Wolfgang Streeck Aus dem Englischen von Stephan Gebauer

Inhalt

Duschen, Radio an, Espressokanne auf den Herd, Kinder in die Kita, ab in die U-Bahn: Alle diese Handlungen, die wir für selbstverständlich halten, wären ohne komplexe Infrastruktur nicht möglich. Ähnliches gilt für Gesundheitsversorgung und Bildung, die ohne staatliche Investitionen in Gebäude und Personal nicht funktionieren würden. Doch in den vergangenen Jahrzehnten wurden in ganz Europa immer mehr Krankenhäuser, Schulen, Bahnstrecken oder gleich ganze Verkehrsnetze privatisiert und so der Profitlogik unterworfen – mit bisweilen dramatischen Folgen.

Inzwischen wächst der Widerstand; in vielen Ländern formieren sich Bewegungen für eine Rekommunalisierung z. B. der Wasserversorgung. Was wir brauchen, so die Autorinnen und Autoren, ist eine neue, progressive Infrastrukturpolitik. Wir müssen die Ökonomie wieder als etwas begreifen, das zuallererst dem guten Leben der Bürgerinnen und Bürger verpflichtet ist.

Leseprobe »
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Erschienen: 12.08.2019
edition suhrkamp 2732, Taschenbuch, 263 Seiten
ISBN: 978-3-518-12732-2
Preis: 18,50 €
Auch als eBook erhältlich

Pressestimmen

»Dieses Buch sollte jeder lesen, der sich für linke Politik interessiert (und vielleicht einmal was anderes, als toxische Antiidentitätspolemiken lesen möchte). Es verschiebt die Perspektiven einer auf Verteilung ausgerichteten Politik zu einer Politik der Infrastrukturen, der vergesellschafteten Ökonomie. Mit solch einer Strategie könnte die Linke am Alltag der Menschen ansetzen ... «
Oliver Nachtwey, Süddeutsche Zeitung

»Eine überzeugende Initiative gegen den Neoliberalismus.«
Wolfgang Streeck, 20.11.2018

Überreichtum 

Posted by Wilfried Allé Wednesday, October 2, 2019 11:15:00 AM Categories: Wirtschaft
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von Martin Schürz

Zu viel Reichtum in wenigen Händen zerstört die Demokratie, warnt der Vermögensforscher Martin Schürz in einem neuen Buch – und zieht radikale Schlüsse

Verlag: Campus
Format: Taschenbuch
Genre: Wirtschaft
Umfang: 226 Seiten
Erscheinungsdatum: 18.09.2019
Preis: € 25,60

Rezension aus FALTER 40/2019

Überreichtum zerstört die Demokratie

Der Ökonom Martin Schürz legt ein faktenreiches und politisch aufrüttelndes Buch über Reichtum und wie man ihn begrenzt vor

Zur Vermögensforschung hat in Österreich kaum jemand so viel beigetragen wie der Wirtschaftswissenschaftler Martin Schürz. Während über die Armen jedes Detail ihrer ökonomischen Verhältnisse amtsbekannt ist, interessierten sich Politik und Wissenschaft über Jahrzehnte nicht für die Verhältnisse der Reichen. Mit dem unter der Leitung von Schürz erhobenen „Household Finance and Consumption Survey“ der Nationalbank wurde die Datenlage besser: Das oberste Prozent der Haushalte besitzt zwischen 30 und 40 Prozent des gesamten Vermögens.

Doch die aufwendig erhobenen Daten ließen den Nationalbankökonomen unzufrieden zurück. Was bedeutet exzessiver Reichtum einiger weniger bei gleichzeitiger Armut so vieler für Gesellschaft und Demokratie? Die Ökonomie kann zur Beantwortung dieser Frage wenig beitragen. Glücklich die Fügung, dass der Autor nicht nur Ökonom, sondern auch Philosoph und Psychoanalytiker ist. So wird ein innovativer Blick auf die unterschiedlichen Dimensionen des Reichtums möglich.

Schürz führt den Begriff des „Überreichtums“ ein, der dem Buch den wuchtigen Titel gibt und in der gesellschaftlichen Debatte den geeigneten Gegenbegriff zur Armut bildet. Er nimmt bei Platon Anleihe, der als „überreich“ jene Reichen bezeichnet, die nicht tugendhaft sind. Für Schürz sind jene überreich, die zu viel haben, fundamentale Gerechtigkeitsprinzipien verletzen und die Demokratie zerstören.

Das Buch sucht nach Begründungen des Überreichtums. Die Debatte um Gerechtigkeit zwingt die Überreichen zumindest zur Rechtfertigung, etwa von Leistung, was sie rasch an ihre Grenzen führt. Wie sollte jemand tausendmal leistungsfähiger sein als jemand anderer? Meist wird der Gerechtigkeitsdiskurs deshalb rasch verlassen. Lieber werden beliebige Narrative zum gesellschaftlichen Verdienst der Reichen gesponnen, wie etwa jene vom innovativen Unternehmer oder gutmütigen Charakter. Den Reichen werden Tugenden wie Großzügigkeit und Mitleid zugeschrieben, und vor allem die Philanthropie erweist sich als wirkungsmächtiges Instrument der Rechtfertigung des Überreichtums. Sie signalisiert, der Reichtum käme schlussendlich doch auch den Armen zugute. Doch die aus den Gated Communities der Überreichen geleistete Philanthropie ist nur ein undemokratischer Gegenentwurf zu dem mit Rechten und Ansprüchen der breiten Bevölkerung verbundenen Sozialstaat.

Die Politik beschränkt sich – wenn überhaupt – auf bescheidene Reformvorschläge: Reichensteuern mit niedrigen Sätzen; Bildung, die nur sehr langfristig hilft; die Ideologie der Eigentümergesellschaft, die den Einzelnen mit einem Eigenheim ruhigstellen will. Für Martin Schürz ist eine Erbschaftssteuer, die dann erst wieder mit Ausnahmen durchlöchert wird, zu wenig. Die Eigentumsverhältnisse sind entglitten und dies bedarf nicht nur eines bescheidenen Beitrags der Superreichen, sondern einer demokratischen Grenzsetzung. Damit thematisiert er ein Tabu. Eigentumsfragen sind heute so verpönt wie es die Infragestellung von Ungleichheit noch vor 15 Jahren war.

Der durch die Gleichzeitigkeit von Überreichtum weniger und Armut vieler ausgelöste Zorn kann zusammen mit Mitgefühl eine tragfähige Basis für notwendiges politisches Handeln sein: Regulierung von Märkten zur Vermeidung exzessiver Pro­fite, Trockenlegen von Steuersümpfen, Vermögensregister, -steuern und -obergrenzen. Für das Gelingen ist neben der Basis aus genauen Daten und normativer Analyse vor allem aber Mut notwendig. Die ersten beiden Elemente hat Martin Schürz mit seinem wichtigen Buch bereitgestellt und an Letzterem fehlt es ihm nicht.

Markus Marterbauer in FALTER 40/2019 vom 04.10.2019 (S. 22)

Die Rhetorik des Sebastian Kurz  

Was steckt dahinter – Manipulation oder Redehandwerk?
Posted by Wilfried Allé Wednesday, September 18, 2019 12:22:00 PM Categories: Gesellschaft Sachbücher/Politik Wirtschaft/Politik
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Körpersprache verbessern, in Diskussionen überzeugen und Rededuelle gewinnen. Analyse mit dem 4mat-System

von Thomas W. Albrecht

Verlag: Goldegg Verlag
Format: Hardcover
Genre: Sachbücher/Politik, Gesellschaft, Wirtschaft/Politik
Umfang: 304 Seiten
Erscheinungsdatum: 18.08.2019
Preis: € 22,00

Rezension aus FALTER 38/2019

Inszenieren, manipulieren: Wege zum politischen Erfolg?

Sebastian Kurz ist ein Meister der Kommunikation. Für langfristigen politischen Erfolg sollte er sich darauf aber nicht ausruhen

Es muss bei Sebastian Kurz wohl etwas sein, was andere nicht machen“, so beginnt der Trainer und Coach Thomas W. Albrecht sein Buch. Der Titel verrät die Erklärung: Es ist die „Rhetorik des Sebastian Kurz“. Albrecht verwendet ein einfaches Modell: Es besteht aus den Bausteinen, die man in einer Grundausbildung im Neuro-Linguistischen Programmieren (NLP) lernen kann.

Die Darstellung dieser Inhalte macht fast die Hälfte des Buches aus – der Kenner erfährt nichts Neues. Im restlichen Buch werden NLP-Ideen auf Sebastian Kurz, Pamela Rendi-Wagner, Herbert Kickl, Norbert Hofer und Beate Meinl-Reisinger angewandt – vor allem Reden werden im Wortlaut analysiert. Der Vergleich dieser Personen fällt in fast allen Fällen zugunsten von Kurz aus.

Das Buch hinterlässt einen zwiespältigen Eindruck. Zum einen beschreibt Albrecht im Detail Stärken der Inszenierungen von Kurz, wie seine Körpersprache, den Aufbau vieler Reden, die Art, wie Kurz sein Publikum adressiert, wie er dabei Werte und Gefühle anspricht und zielgerichtet und zukunftsorientiert agiert. Alle politischen Gegner von Kurz sind gut beraten, diese Aspekte ernst zu nehmen und ihre Mankos zu mildern.

Aber NLP darf nicht so verstanden werden wie in diesem Buch. Albrecht verbreitet ein Märchen, das NLP-Trainer gerne erzählen, die ihre Kurse verkaufen wollen: dass nämlich bestimmte einzelne Aspekte von Kommunikation (die man schulen kann) unmittelbare und eindeutige Wirkungen haben (müssen).

Aber Menschen sind keine reinen Reiz-Reaktion-Maschinen – jedenfalls nicht immer. In unterschiedlichen Kontexten erzielen z.B. gleiche Auslöser andere Ergebnisse. Für Kurz kann man fragen, in welchen (kontrollierten?) Umgebungen seine Inszenierungen gelingen und in welchen nicht – etwa wenn Kurz mit betagten Frauen im Altersheim nicht einmal ein Smalltalk gelingt.

Der zweite und wichtigste Schutz gegen unerwünschte Beeinflussung sind die eigenen Überzeugungen und das Wissen über politische Inhalte und Hintergründe (und der Einblick in kommunikative Vorgänge). Wer die Hass-Sprache von Donald Trump ablehnt, kann durch eine noch so perfekte Show nicht gewonnen werden – im Gegenteil: Die Ablehnung wächst.

Nach Albrechts Meinung ist Kurz deswegen so beliebt, weil er ein perfekter Kommunikator ist – politische Inhalte werden dabei zur Gänze ausgeklammert.

Aber Politik ist nicht nur Prozess und Form zwischen Personen, sondern drückt auch Inhalte, Wertungen und Weltbilder aus, die in die Machtstruktur einer Gesellschaft eingebettet sind und medial vermittelt werden.

Kurz hat viele Inhalte von der FPÖ übernommen, z.B. eine Rhetorik „des Volkes“. Er praktiziert ebenso „Techniken“ von Kommunikation, die auch eine destruktive Seite besitzen, wie die Dämonisierung von Gegnern. Praktiken dieser Art dienen nicht der Verbesserung, sondern der Zerstörung von Kommunikation – das hat im Wahlkampf 2016 der (frühere) Kommunikationstrainer Norbert Hofer, der jahrelang „Crash-Rhetorik“ und NLP unterrichtet hat, eindrucksvoll demonstriert.

Aber kommunikative Tricks und Show sind nicht alles, und politischer Erfolg kann nicht nur darauf zurückgeführt werden. Christian Kern hatte am 11. Jänner 2017 in der Messehalle Wels seinen „Plan A“ in einer fulminanten Rede präsentiert und das Publikum begeistert. Nach den Kriterien von Albrecht hätte man ihm die Höchstnote geben müssen. Aber wie lange hat Kern davon profitiert?

Walter Otto Ötsch in FALTER 38/2019 vom 20.09.2019 (S. 21)

Das Klimabuch 

Alles, was man wissen muss, in 50 Grafiken
Posted by Wilfried Allé Sunday, September 15, 2019 9:13:00 PM Categories: Umwelt/Ökologie
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von Esther Gonstalla

»Gründliche Recherche, nüchterne Grafiken, glasklare Informationen und die knallharten Erkenntnisse der Klimaforschung vereinen sich in „Das Klimabuch“ zu einer nachwirkenden Lektüre.« Susanne Billig, Deutschlandfunk Kultur (online)

Dürre und Hitzewellen, aber auch Kälteeinbrüche, Überflutungen und Starkregen: Die Klimakrise ist zu einem globalen Thema geworden, das niemand mehr ignorieren kann.

Hier setzt »Das Klimabuch« an: Mit der Unterstützung zahlreicher Wissenschaftler hat Esther Gonstalla die komplexen Zusammenhänge und wissenschaftlichen Daten zur globalen Erwärmung zu leicht verständlichen Infografiken verarbeitet – für alle, die nicht nur begreifen, sondern auch handeln wollen.

Das Schöne am "Klimabuch": Es zeigt auch, wie es gehen kann.

Vorwort: Hans-Joachim Schellnhuber
Verlag: oekom verlag
Genre: Umwelt
Umfang: 128 Seiten
Erscheinungsdatum: 05.08.2019
ISBN-13: 978-3-96238-124-0
Preis: € 24,70
erhältlich als e-Book € 18,99

Rezension aus FALTER 41/2019

Klimawandel für Einsteiger

Klima: Esther Gonstallas Atlas serviert die Klimakrise fein garniert in leicht bekömmlichen, gut strukturierten Infohappen

Der Klimawandel mag das Thema der Stunde sein, aber wer hat ihn wirklich verstanden? Wer kann tatsächlich erklären, wie das Klimasystem funktioniert? Wer weiß, wie sich die Klimakrise wie konkret auswirkt? Die Infografikerin Esther Gonstalla verspricht, mit 50 Grafiken alles zu erklären, was man über das Klima wissen muss. Das ist eine starke Ansage. Schließlich gehört es in der Berichterstattung über die Klimakrise zu den fundamentalen Schwierigkeiten, sie so zu illustrieren, dass es dem Thema gerecht wird, aber trotzdem verständlich bleibt. Gonstalla gelingt genau das.

Gut strukturiert leitet sie den Laien von Anfang bis zum Ende durch das Buch. Die Autorin vermittelt zunächst physikalisches Grundlagenwissen, bevor sie die verschiedenen Einflüsse des Menschen auf das Weltklima beschreibt, die Folgen davon sichtbar macht und schließlich Lösungen anbietet. Der Bogen, den Gonstalla spannt, reicht vom natürlichen Treibhauseffekt bis zum nachhaltigen Konsum. In wohlportionierten Infohappen nimmt sie sich Thema um Thema vor, garniert alles mit schlüssigen, eleganten und simpel gehaltenen Grafiken und fügt das Ganze jeweils zu einem geschlossenen Erklärstück auf einer Doppelseite zusammen.

Man sieht dem Werk nicht nur Liebe zum grafischen Detail an, sondern auch die Recherche. Gonstalla destilliert aus Studien und Umweltberichten griffige Vergleiche und interessante Details. Eine bunte Auswahl daraus liest sich so: Der weltweite E-Mail-Verkehr erzeugt genauso viele CO2-Emissionen wie sieben Millionen Autos. Die zehn größten Flüsse Asiens würden ohne Gletscher – je nach Region – zwischen 20 und 80 Prozent schrumpfen. In den letzten 18 Jahren wurde weltweit eine Waldfläche gerodet, die flächenmäßig größer war als Indien. Im Sommer sinkt auf der Nordhalbkugel regelmäßig die CO2-Konzentration. Der Grund: „Je grüner es wird, desto mehr CO2 wird bei der Photosynthese von Blättern aufgenommen und als Kohlenstoff gespeichert.“

Gonstalla macht viel richtig, wenn auch nicht alles. So führt sie die Quellen für ihre Grafiken und Texte zwar an, aber nur gesammelt auf der Doppelseite. Eine genaue Zuordnung der einzelnen Zahlen und Textpassagen wird dadurch nicht ermöglicht. Manche Überschrift bleibt im Gegensatz zu den Grafiken einfallslos, nicht jedes Argument, nicht jede Grafik sitzt. Etwa, wenn Gonstalla beim Thema Agrarwende die Belastungen der Landwirtschaft in CO2-Emissionen misst, die möglichen Einsparungen allerdings wiederum für das klimaschädliche Gas Methan berechnet. Da werden Äpfel mit Birnen vermischt.

Oder wenn die Autorin erklärt, Klimaschutz beginne zu Hause, und sie neben Maßnahmen wie Gebäudedämmungen zu Handlungen rät, wie Recyclingpapier zu verwenden und beidseitig zu beschreiben. Da wird sehr Großes mit sehr Kleinem vermengt. Mit Minimalaktionen rettet man nicht die Welt, sondern sorgt eher dafür, Menschen mit kaum wirksamen Aktionen fehlzuleiten. Und während uns Fridays for Future lehrt, dass die wichtigste individuelle Tat nicht zu Hause beginnt, sondern auf der Straße, verkommt der Protest im Klimabuch zur Randnotiz.

All das ist Kritik auf hohem Niveau. Gonstalla hat ein großartiges Buch geschaffen, das in Happen genießbar und leicht zu verdauen ist. Sie bricht nicht nur Komplexes verständlich herunter, sondern setzt auch auf die richtigen Themen. Widmet sie sich auf der einen Seite ausführlich schauderhaften Bedrohung – die einzelnen Kipppunkte im Klimasystem, die die Klimakrise schlagartig verschärfen können, werden ausführlich behandelt –, so bleibt auf der anderen Seite auch genügend Platz für Hoffnung. Exemplarisch dafür die „Weltkarte des Wandels“, die Klimaschutz-Vorreiter auf der ganzen Welt verortet. Darunter San Francisco, wo 80 Prozent des Mülls wiederverwertet werden, die autofreie Stadt Houten in den Niederlanden und Costa Rica, das bereits zu 99 Prozent erneuerbare Energie nützt.

Wer den Klimawandel verstehen will, sich aber aufgrund der Komplexität des Themas bislang vor der Lektüre fürchtete, der bekommt mit dem „Klimabuch“ den richtigen Einstieg serviert.

Benedikt Narodoslawsky in FALTER 41/2019 vom 11.10.2019 (S. 34)
 

Ein Weckruf in Grafiken

In den letzten Monaten ist der Kampf für die Stabilisierung des Weltklimas – und für die Erhaltung der Lebensgrundlagen der Menschheit – auf spektakuläre Weise in die Hände der Jugend übergegangen. Bei der Fridays-for-Future-Bewegung erleben Erkenntnisse durch die etablierten politischen Kräfte von den Heranwachsenden nicht mehr hingenommen wird, ja einen ebenso zornigen wie unschuldigen Sturm des Protests entfacht hat. Die Mädchen und Jungen haben erkannt, dass die Zeit für eine radikale Minderung des Ausstoßes von klimaschädlichen Treibhausgasen im Sinne des Pariser Abkommens von 2015 fast abgelaufen ist und dass ihre Zukunft und die ihrer Kinder auf diesem Planeten von den älteren Generationen verjubelt wird. Durch Medien, Schulunterricht, eigene Forschung und nicht zuletzt direkten Kontakt mit Wissenschaftler*innen haben die Schüler*innen von Fridays for Future sich die entscheidenden Informationen angeeignet und die richtigen Konsequenzen daraus gezogen. Als Klimaforscher, der zu diesem Wissensfundus ein wenig beigetragen hat, schaue ich auf diese jüngste Entwicklung mit großer Spannung, kleinem Stolz und vorsichtiger Hoffnung. Denn auf einen derartigen Aufschrei haben wir seit dem Jahr 1990, als der erste Bericht des Weltklimarats (IPCC) veröffentlicht wurde, hinsichtlich Politik, Industrie und der erwachsenen (westlichen) Zivilgesellschaft vergeblich gewartet.

Für mich ist die Fridays-for-Future-Bewegung der bisher sichtbarste Beweis der Entstehung einer neuartigen Allianz zwischen Wissenschaft, Jugend und – wie in diesem Buch von Esther Gonstalla so klar dargestellt – Kunst. Wenn ich mir die wis-senschaftlich fundierten und höchst originellen Grafiken der Autorin ansehe, erkenne ich die Arbeit von zahlreichen Kolleg*innen und auch von mir selbst wieder. Und gleichzeitig bin ich davon beeindruckt, wie aussagekräftig und ausdrucksstark diese Erkenntnisse werden, wenn sie kreativ aufgearbeitet werden. Ich glaube fest daran, dass ohne die »Übersetzungsarbeit« von Künstler*innen und Medien-Gestalter*innen die Anzahl von jungen Menschen, die sich nun der Fridays-for-Future-Bewegung und den zahlreichen Folgebewegungen anschließen, deutlich geringer wäre. Ich stehe fast tagtäglich vor der Herausforderung, die neuesten und manchmal auch die wohl-etablierten wissenschaftlichen Ergebnisse in Bezug auf den Klimawandel einer breiten Öffentlichkeit zu vermitteln – in Vorträgen, Podiumsdiskussionen, Editorials oder Artikeln. Dabei erlebe ich, wie wichtig es ist, Konzepte und konkrete Zahlen so in Bilder, Symbole und Geschichten zu übersetzen, dass die essenziellen Infor-mationen nicht nur transportiert, sondern auch memoriert werden können. Letzten Endes wird nicht jede*r einen Vortrag von mir oder von einem meiner Kolleg*innen hören bzw. ein tabellenschwangeres Buch über den Klimawandel lesen können – die Urfakten dahinter müssen viral werden

Dem Buch von Esther Gonstalla gelingt es, sowohl die globale als auch die regionale Sicht auf den Klimawandel einzunehmen und die Ursachen, Auswirkungen sowie mögliche Lösungsansätze in einem Panorama darzustellen. Für mich ist die Visuali-sierung des Beitrags des Klimawandels zur wachsenden Armut in Afrika besonders ergreifend. Anhand der Darstellung der historischen nationalen Treibhausgas-emissionen wird mehr als eindeutig klar, wie die Erderwärmung ein krasser Beleg für das Versagen der modernen Gesellschaft geworden ist. Die Verheißungen der globalisierten Moderne lösen sich spätestens mit diesen Betrachtungen endgültig in Luft auf: Gerade die Länder und Bevölkerungen, die am wenigsten zum Klimawandel beigetragen haben, stehen in der Schusslinie und leiden am meisten unter dessen zum Teil drastischen Konsequenzen. Gonstallas Appell für einen persönlichen, aber auch einen weltwirtschaftlichen Wandel wird an dieser Stelle zu einem moralischen Gebot – mit der vollen Unterstützung der aktuellsten Wissenschaft.Die Dringlichkeit des Kampfes gegen die Klimakrise und für einen radikalen Wandel der globalen Wirtschaft ist seit dem Abschluss der Arbeit an diesem Buch keinesfalls geringer geworden. Der Wirbelsturm »Idai« in Südostafrika und die jüngste Rekordhitzewelle in Australien sind nur zwei von vielen Desastern, vor denen Esther Gonstalla in ihren Grafiken warnt. Die Botschaften und Fakten in diesem wichtigen Buch sind ebenso elementar wie apodiktisch.Ich bin davon überzeugt, dass damit ein mächtiger Multiplikator für das Wissen über den Klimawandel geschaffen, aber auch ein gangbarer Weg zu einem stabili-sierten Erdsystem aufgezeigt wurde. Ich hoffe, Gonstallas Buch wirkt wie ein Blase-balg, der die legitime Empörung in der Gesellschaft weiter anfeuert und die Allianz mit der Wissenschaft befeuert.

Prof. Hans Joachim Schellnhuber, Potsdam, Mai 2019

Die Schwarz-Blaue Wende in Österreich 

Eine Bilanz
Posted by Wilfried Allé Wednesday, September 4, 2019 9:45:00 PM Categories: Geschichte Politikwissenschaft/Politik
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von Emmerich Tálos (Hg.)

Ein Déjà-vu in Schwarz, Blau, Orange und Türkis

Verlag: LIT
Genre: Politik Geschichte
Umfang: 480
Erscheinungsdatum: 15.06.2019
Preis: € 30,80

 

Rezension aus FALTER 36/2019

Ein Déjà-vu in Schwarz, Blau, Orange und Türkis

Ein überaus spannender Vergleich der Politik von Schwarz-Blau und Türkis-Blau, herausgegeben vom Politologen Emmerich Tálos

Der Politologe Emmerich Tálos hat nicht vergessen. Der langjährige Professor für Politikwissenschaft am Institut für Staatswissenschaft der Universität Wien hat bereits 2006 den Sammelband „Schwarz-Blau. Eine Bilanz des ‚Neu-Regierens‘“ herausgegeben, der sich mit der Politik der damaligen schwarz-blauen Bundesregierung (seit der Gründung des BZÖ im April 2005 schwarz-orange Bundesregierung) beschäftigte und als Standardwerk über diese Periode in Österreich gilt.

Nun hat Tálos einen Vergleich gewagt zwischen der Politik der ersten ÖVP-FPÖ-Regierung ab dem „Wendejahr“ 2000 und jenen 17 Monaten ab Dezember 2017, in denen ÖVP-Chef Sebastian Kurz und der damalige FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache das Land regierten.

Beleuchtet werden verschiedene Politikfelder, von der Budgetpolitik über Frauenpolitik, Kulturpolitik, der Einwanderungs- und Integrationspolitik bis zum Umgang der rechtskonservativen Regierung mit der österreichischen Neutralität.

Entmachtung der Arbeitnehmer

In vielen Bereichen finden die Autorinnen und Autoren Parallelen zwischen damals und heute. So wurden von beiden Regierungen nicht die Sozialpartner als Ganzes entmachtet, sondern jener Flügel, der die Interessen der Arbeitnehmer vertritt.

Arbeiterkammer und Gewerkschaft verloren an Einfluss, während manche der türkis-blauen Gesetzesentwürfe, etwa die Reform der gesetzlich zugelassenen Höchstarbeitszeit oder der Umweltverträglichkeitsprüfung bei Unternehmen, „den Eindruck erweckten, weniger aus den legistischen Abteilungen der Ministerien zu stammen als vielmehr auf Entwürfe von Interessenvertretungen (im konkreten Fall der Industriellenvereinigung und der Wirtschaftskammer) zurückzugehen“, schreibt der Politologe Hubert Sickinger in seinem Beitrag.

Auch das ist eine Parallele zum Jahr 2000, ebenso wie die Tendenz von Schwarz-Blau und Türkis-Blau, Gesetzesvorhaben wie den Zwölfstundentag, bei denen mit Protest zu rechnen ist, möglichst rasch durch das Parlament zu peitschen.

Anti-Ausländer-Kurs in den Schulen

Im Bildungsbereich fuhr Türkis-Blau einen noch schärferen Kurs als die erste ÖVP-FPÖ-Regierung. Unter Schwarz-Blau führten ÖVP und FPÖ noch Sprachförderkurse zum Erlernen der Unterrichtssprache Deutsch in unterrichtsbegleitender Form ein. Unter Türkis-Blau wurden Kinder, die nur mangelhaft Deutsch sprechen, in sogenannten Sprachförderklassen weitestgehend vom Regelunterricht getrennt unterrichtet. In diesem Punkt konnte die FPÖ ihre bereits seit 1993 erhobene Forderung nach eigenen Ausländerklassen mit Unterstützung der ÖVP umsetzen.

Spannend ist der Schwenk der ÖVP in der Europapolitik, der unter ÖVP-Chef Kurz vollzogen wurde. Noch im Grundsatzprogramm, das die Volkspartei 2015 beschlossen hatte, versteht sich die ÖVP klar als „Europapartei“, die „bei jedem weiteren Integrationsschritt eine aktive, die Gemeinschaft fördernde Rolle einnehmen“ soll.

2017 klang das anders. Im Programm zur Nationalratswahl findet sich Europa plötzlich im Kapitel „Ordnung und Sicherheit“. Statt an einer Fortsetzung des Vertiefungsprozesses mitzuwirken, will die ÖVP einen „Kurswechsel in Europa herbeiführen“. Die EU solle sich auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren und die „drückende Last von Regulierungen“ abbauen. Hier hat sich die ÖVP unter Parteichef Kurz weg von der Position der Schüssel-ÖVP und in Richtung FPÖ bewegt.

Ein spannendes Buch mit Beiträgen namhafter Experten zur jüngsten politischen Geschichte Österreichs.

Nina Horaczek in FALTER 36/2019 vom 06.09.2019 (S. 19)

Die Ibiza-Affäre 

Innenansichten eines Skandals
Posted by Wilfried Allé Monday, August 26, 2019 6:03:00 PM Categories: Gesellschaft Sachbücher/Politik Wirtschaft
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von Bastian Obermayer, Frederik Obermaier

Verlag: Kiepenheuer & Witsch
Format: Taschenbuch
Genre: Sachbücher/Politik, Gesellschaft, Wirtschaft
Umfang: 272 Seiten
Erscheinungsdatum: 22.08.2019
Preis: € 16,50

 

Rezension aus FALTER 34/2019

Die Ibiza-Affäre neu in Buchform: „Joschi, mach das klar!“

Die schlechte Nachricht für alle, die auf weitere Skandale gehofft haben: In der 272 Seiten dicken Aufarbeitung des Ibiza-Skandals finden sich weder Sex noch Drogen. Lesenswert ist dieses Buch der beiden Süddeutsche Zeitung-Aufdecker Frederik Obermaier und Bastian Obermayer trotzdem.

Die beiden Journalisten, die federführend an der Veröffentlichung der Ibiza-Videos vergangenen Mai beteiligt waren und dadurch Langzeit-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache und dessen Vertrauten Johann Gudenus zum Rücktritt zwangen, schildern in „Die Ibiza-Affäre. Wie wir die geheimen Pläne von Rechtspopulisten enttarnten und darüber die österreichische Regierung stürzten“ ganz penibel, wie sie zu dem Bildmaterial mit Strache und Gudenus von jenem Abend auf Ibiza kamen, wie sie es überprüften und wie sich die Recherche gestaltete.

Das Buch räumt mit zahlreichen Mythen auf, etwa mit jener von der FPÖ verbreiteten Behauptung, dass Strache nur in jenen sieben Minuten, die von Süddeutscher Zeitung und Spiegel veröffentlicht worden waren, die halbe Republik verscherbeln wollte, auf den restlichen Stunden Bild- und Tonmaterial hingegen staatsmännisch unterwegs gewesen sei.

Sie erklären, wieso vieles unveröffentlicht bleibt, und legen ihre Recherche offen. Dargelegt wird, wie sie ihre Quelle schützen und wieso sie nur Passagen öffentlich machen, die von öffentlichem Interesse sind.

Das trifft auf von Strache angesprochene, möglicherweise illegale Parteispenden zu, aber nicht auf böswillige Gerüchte, die Strache und Gudenus in jener Nacht über politische Konkurrenten verbreiteten.

Neben der spannenden Recherche, etwa wenn die Autoren ihr Treffen mit dem geheimen Lockvogel beschreiben, sind es vor allem die Schilderungen über diese eine Nacht auf Ibiza, die dieses Buch so interessant machen. In „Die Ibiza-Affäre“ legen die beiden Journalisten noch einmal ganz ausführlich und mit vielen zuvor nicht bekannten Details dar, wie sich Strache und Gudenus auf dieser Partyinsel um Kopf und Kragen geredet haben, wie Gudenus etwa in Straches Auftrag am Ende des Abends noch extra zur vermeintlichen Oligarchennichte geht, um den Deal zu Ende zu bringen. „Joschi, mach das klar!“, lautete der Auftrag.

„Die Ibiza-Affäre“ ist der politische Soundtrack dieses Sommers und sollte unbedingt noch vor der Wahl im September gelesen werden.

Nina Horaczek in FALTER 34/2019 vom 23.08.2019 (S. 14)

Zu Ende gedacht 

Österreich nach Türkis-Blau
Posted by Wilfried Allé Monday, August 26, 2019 4:54:00 PM Categories: Tagespolitik
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herausgegeben von Nikolaus Dimmel, Tom Schmid (Hg.)

Die türkis-blaue Regierung Österreichs fordert zum Widerstand und zur Diskussion heraus. Die Herausgeber haben linken AktivistInnen, WissenschaftlerInnen und Kulturschaffenden drei Fragen gestellt: Was ist los? Was wird sein? Wer ist ein alternatives politisches Subjekt? Die 46 Antworten darauf können nur in Form von Skizzen, unfertig und selbst fragend gegeben werden. Nichts davon ist in die Sicherheit linker Scholastik eingebettet.
Die Antworten spiegeln aber auch die Mehrfachbedeutung von „zu Ende gedacht“: Was wird alles denkbar unter Türkis-Blau? Wie endet Türkis-Blau, wie kann es von links beendet werden? Jedes skizzierte Bild bleibt – für sich alleine gelesen – Fragment. In der Zusammenschau ergibt sich jedoch ein Kaleidoskop widersprüchlicher, aber auch anschlussfähiger strategischer Optionen von links.
Mit Beiträgen u.a. von: Josef Christian Aigner, Markus Binder, Eva Blimlinger, Robert Foltin, Gabriele Michalitsch, Alfred J. Noll, Erwin Riess, Richard Schuberth, Alois Stöger, Peter Turrini, Petra Ziegler und Franz Schandl.
Das Buch wurde gefördert von der Kulturabteilung der Stadt Wien, Wissenschafts- und Forschungsförderung.

Verlag: Mandelbaum
Preis: 20.00 €
Seiten: 308
Format: 15x24
ISBN: 978385476-681-0
Erschienen: Oktober 2018
lieferbar: ja

BARBARA TÓTH — Politik, FALTER 47/18 vom 21.11.2018

"Zu Ende gedacht" nennt sich der Sammelband, der versucht, Österreich "nach Türkis-Blau" zu beschreiben. Das ist natürlich doppeldeutig gemeint, denn nach einem Jahr unter Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und Vizekanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ) lässt sich noch keine Bilanz der rechtskonservativen Regierung ziehen. "Zu Ende gedacht" soll auch heißen: Was wird alles denkbar unter Türkis-Blau? Wie endet Türkis-Blau, wie kann es von links beendet werden?

Dafür haben die Herausgeber 46 Beiträge eingeholt, die alle Politikfelder abdecken. Der Jurist Oliver Scheiber schreibt beispielsweise über den "Umbruch im Rechtsstaat", die Historikerin Eva Blimlinger über "Bildung für alle? Oder doch nur für Eliten?", der Jurist und Nationalratsabgeordnete der Liste Pilz, Alred Noll, berichtet unter dem Titel "Demokratur Now" über die "Speed kills"-Methoden der neuen Regierung, über Machtverschiebungen innerhalb der Bürokratie (etwa durch die neu installierten Generalsekretäre) und Message-Control.

Ob Österreich im Jahr 2018 tatsächlich schon auf dem Weg in die illiberale Demokratie ist, wird sich erst im Nachhinein festmachen lassen. Dieser Band versammelt jedenfalls wichtige Einblicke und Bestandsaufnahmen.

Wütendes Wetter 

Auf der Suche nach den Schuldigen für Hitzewellen, Hochwasser und Stürme
Posted by Wilfried Allé Saturday, August 24, 2019 7:52:00 PM Categories: Klimawandel
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von Friederike Otto
Friederike Otto, geb. 1983, ist Physikerin, promovierte Philosophin und leitet als stellvertretende Direktorin das Environmental Change Institute in Oxford. Sie untersucht Wetterphänomene und hat vor fünf Jahren die neue wissenschaftliche Ausrichtung Attribution Science, zu Deutsch: „Zuordnungswissenschaft” mitbegründet.

Einband Paperback
Seitenzahl 240
Erscheinungsdatum 15.04.2019
Sprache Deutsch
ISBN 978-3-550-05092-3
Verlag Ullstein Verlag
Maße (L/B/H) 20,5/14,2/3 cm
Gewicht 360 g
Auflage 4. Auflage
Preis € 18,50

Pressestimmen

„Wütendes Wetter“ ist das derzeit beste Buch zum Klimawandel. Eine fantastische Argumentationshilfe für die „Fridays for Future“- Bewegung. Es sollte Schullektüre werden., Deutschlandfunk Kultur, Johannes Kaiser, 07.06.2019

Klappentext

Hitze, wie wir sie bisher lediglich aus fernen Urlaubsregionen kannten, sintflutartiger Starkregen, verheerende Stürme: Ist das schon Klimawandel – oder immer noch »nur« Wetter? Die Physikerin Friederike Otto hat die Attribution Science mitentwickelt. Mittels dieser revolutionären Methode kann sie genau berechnen, wann der Klimawandel im Spiel ist. War eine Katastrophe wie Harvey menschengemacht? Ist eine Dürreperiode Folge der globalen Erwärmung oder nur ein heißer Sommer, wie es ihn schon immer gab? Die Zahlen belegen: Eine Hitzewelle wie in Deutschland 2018 ist durch den Klimawandel mindestens doppelt so wahrscheinlich geworden wie früher. Man kann konkrete Verursacher für Wetterphänomene haftbar machen – Unternehmen, ja ganze Länder können jetzt vor Gericht gebracht werden. Und es wird verhindert, dass der Klimawandel weiter als Argument missbraucht wird: Politiker können sich nicht mehr auf ihn berufen, um Missmanagement und eigenes Versagen zu vertuschen. Dieses Buch bringt Klarheit in eine erhitzte Debatte.

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