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Posts in Category: Sachbücher/Politik

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Privatisierung 

Staat oder Markt?
Posted by Wilfried Allé Friday, February 2, 2024 10:04:00 AM Categories: Gesellschaft Sachbücher/Politik Wirtschaft/Gesellschaft
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von Wolfgang Kubicki, Tim Engartner

Reihe: Streitfragen
ISBN: 9783864893926
Verlag: Westend
Umfang: 80 Seiten
Format: Taschenbuch
Genre: Sachbücher/Politik, Gesellschaft, Wirtschaft/Gesellschaft
Erscheinungsdatum: 20.02.2023
Reihe herausgegeben von: Lea Mara Eßer
Preis: € 12,40
Kurzbeschreibung des Verlags

Privatisierung – Optimierung oder Entmenschlichung?

Zwei diametrale Positionen zu einer der wichtigsten Fragen der Gegen­wart: Wolf­gang Kubicki, stell­ver­treten­der Bundes­vor­sit­zender der FDP, ist dav­on über­zeugt, dass Pri­va­ti­sie­rung öko­no­mi­sche Höchst­leis­tung her­vor­bringt und der Markt am bes­ten weiß, wie er sich - und damit unser al­ler Wohl­stand - er­hält und außer­dem durch ein Zu­rück­drän­gen des Staates für mehr Bür­ger­nähe sorgt. Der Sozial­wis­sen­schaft­ler Tim Engartner warnt hin­ge­gen vor den Ge­fah­ren der Pri­vati­sie­rung, das die aus­schließ­liche Kon­zen­tra­tion auf Pro­fit un­wei­ger­lich da­zu führt, dass so­zia­le Fra­gen aus­ge­klam­mert und der staat­li­chen Kon­trol­le ent­zo­gen wer­den, wes­halb sich der Neo­libe­ra­lis­mus bis in die letz­ten Win­kel unse­res Lebens aus­brei­ten kann.

Wer sich eine kritische und fundierte Mei­nung zu den drän­gen­den Fra­gen unse­rer Zeit bil­den will, kommt an der Reihe »Streitfragen« nicht vorbei!

Rezensionen

Rezensent Cord Aschenbrenner erfährt aus den in die­sem Band einan­der ge­gen­über­ge­stellten Essays von Wolf­gang Kubicki und dem Sozial­wis­sen­schaft­ler Tim Engartner Wis­sens­wer­tes über Vor- und Nach­teile der Pri­va­ti­sie­rung von Unter­nehmen. Wäh­rend Kubicki laut Aschen­bren­ner un­ge­wohnt zahm Für und Wider der Pri­va­ti­sie­rung der DDR-Wirt­schaft, aber auch der Bundes­post und der Luft­hansa ent­fal­tet, strei­tet Engartner laut Re­zen­sent ver­gleichs­weise "fun­dier­ter und enga­gier­ter" ge­gen die Priva­ti­sie­rungs­politik.

© Perlentaucher Medien GmbH

Die besten Tagespresse- Meldungen 2023 

Nur eine Aktivistin notwendig: Skigebiet in Tirol lahmgelegt
Posted by Wilfried Allé Thursday, January 25, 2024 2:30:00 PM Categories: Gesellschaft Sachbücher/Politik Wirtschaft/Politik
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von Die Tagespresse

ISBN: 9783701736034
Verlag: Residenz
Umfang: 240 Seiten
Format: Taschenbuch
Genre: Sachbücher/Politik, Gesellschaft, Wirtschaft/Politik
Erscheinungsdatum: 13.11.2023
Preis: € 19,00
Kurzbeschreibung des Verlags

Im Jahr 2023 fanden wieder einige große und kleine Polit­beben statt, doch auch in an­de­ren Be­rei­chen steckte das Jahr vol­ler Über­ra­schun­gen. Kön­nen Sie sich noch da­ran er­in­nern, als eine Hofer-Kas­sie­re­rin aus Wien einen neuen Welt­re­kord auf­ge­stellt hat und mit ihrer Kas­sier­ge­schwin­dig­keit die Schall­mauer durch­bro­chen hat? Oder als die Sili­con Val­ley Bank Co­ro­na-Hil­fe in Öster­reich be­an­tragte und sich da­durch ret­tete? Die nieder­öster­reichi­sche Landes­haupt­frau Johan­na Mikl- Leit­ner hat in der Zwi­schen­zeit die ORF-„NÖ Heute“-Mode­ra­tion über­nom­men, da es eh schon wurscht war … Diese und viele an­dere Er­eig­nis­se aus dem Jahr 2023 ver­sam­melt der legen­däre Jahres­rück­blick der Tages­presse, den Sie un­be­dingt le­sen müssen.

Die chauvinistische Bedrohung 

Russlands Kriege und Europas Antworten | Putins Autokratie, Nationalismus und Sexismus zerstören die Ukraine und bedrohen liberale Demokratie und Freiheit weltweit
Posted by Wilfried Allé Tuesday, January 23, 2024 9:45:00 PM Categories: Gesellschaft Sachbücher/Politik Wirtschaft/Politik
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von Sabine Fischer

ISBN: 9783430210959
Verlag: Econ
Umfang: 288 Seiten
Format: Hardcover
Genre: Sachbücher/Politik, Gesellschaft, Wirtschaft/Politik
Erscheinungsdatum: 28.09.2023
Preis: € 25,70
Kurzbeschreibung des Verlags

Russlands aggressiver Ver­nich­tungs­krieg ge­gen die Ukra­ine lässt sich nicht be­grei­fen und stop­pen, ohne den russi­schen Chau­vi­nis­mus zu ver­stehen. Der speist sich aus natio­na­lis­tischen und miso­gynen Ideen und dient dem auto­kra­ti­schen Putin-Regime zur Selbst­legi­ti­ma­tion. Die chau­vi­nis­tische Poli­tik Russ­lands greift nicht nur die Ukra­ine an. Sie be­droht auch sig­ni­fi­kante Tei­le der russi­schen Ge­sell­schaft und will die auf Re­geln und Wer­ten ba­sie­ren­de euro­pä­ische Sicher­heits­ordn­ung zer­stö­ren. An ihre Stelle soll das Recht des Stär­ke­ren, Ag­gres­siv-Impe­rial­en treten.

Der russische Chauvinismus betrachtet alles, was mit Libe­ra­lis­mus zu tun hat, als feind­lich – und auch in Euro­pa brei­tet sich diese Hal­tung aus. Sabine Fischer, Ost­eu­ro­pa-Ex­per­tin bei der re­nom­mierten Stif­tung Wis­sen­schaft und Poli­tik, lie­fert uns einen ganz neuen Blick auf die Macht- und Ex­pan­sions­poli­tik Russ­lands. Sie er­klärt, wie ag­gres­si­ver Natio­na­lis­mus, miso­gyner Chau­vi­nis­mus und Auto­kra­tie in Russ­land zu­sam­men­hän­gen, und wie Eu­ro­pa und die west­liche Welt sich auf­stel­len müs­sen, um dem russi­schen Chau­vi­nis­mus zu trotzen.

FALTER-Rezension

Putin ist, wie einen Schläger in der Familie zu haben

Tessa Szyszkowitz in FALTER 1-2/2024 vom 12.01.2024 (S. 20)

Nicolas Chauvin wäre wohl kein Fan dieses Buches. Der Le­gende nach war der mut­maß­liche Namens­geber des Chau­vi­nis­mus nicht nur ein "hyper­patrio­tischer Bauern­soldat", er war auch laut Sabine Fischer "ein pri­mi­ti­ver Macho". Die deut­sche Poli­tik­wis­sen­schaft­lerin hat selbst Jahre in Russ­land ge­lebt und ist heute als Senior Fellow der For­schungs­grup­pe Ost­eu­ropa und Eu­ra­sien der Stif­tung Wis­sen­schaft und Poli­tik in Berlin tä­tig. An­ge­sichts der Gewalt­ex­plo­sion, die Putins In­va­sion in der Ukra­ine aus­ge­löst hat, hat sie über jene Bau­steine ge­forscht, aus denen sich das rus­sische Sys­tem zu­sam­men­setzt: "Natio­na­lis­mus, Sexis­mus und Auto­kratie."
Schon knapp nach dem Zusammenbruch der Sowjet­union waren im neuen Russ­land natio­na­lis­tische Par­teien er­folg­reich - im Falle der KP mit Sow­jet­nos­tal­gie ge­mischt, die LDPR unter Waldimir Schiri­now­ski und Leonid Sluzki zeigte bei­spiel­haft, wie sich "Natio­na­lis­mus, Sexis­mus und auto­ri­tä­res Ge­dan­keng­ut" ver­schmel­zen lassen.

Machismo im Kreml Es gab zwar nach der bolsche­wis­ti­schen Revo­lu­tion 1917 und auch nach dem Ende der Sow­jet­union je­weils kurze Pha­sen, in denen eman­zi­pa­tor­ische Poli­tik femi­nis­tischen Frauen kurz Hoff­nung auf Gleich­be­rech­ti­gung gab. Doch sie währ­ten nur kurz. Seit der Wahl von Wladi­mir Putin zum Prä­si­den­ten im Jahr 2000 ist der Machismo im Kreml ein­ge­zo­gen. Nicht nur dort. Er mach­te sich auch in Regie­rungs­kabi­net­ten, den Vor­stän­den von Fir­men und in den Wohn­zim­mern breit. Hetze gegen Mi­gran­ten und ge­gen Ame­rika sind seit 2014 eben­falls fes­ter Be­stand­teil des Polit­mixes. Seit der Anne­xion der Krim und dem Be­ginn des Krie­ges in der Ost­ukra­ine wird die Ukra­ine außer­dem ver­stärkt als Hure dif­fa­miert und vom russi­schen Prä­si­den­ten Wladimir Putin zum Ver­ge­wal­ti­gungs­opfer sti­li­siert.

Was dem Chauvinismus aber erst so richtig zum Durchbruch ver­holfen hat, sind Pu­tins Kriege. Tschet­sche­nien, Geor­gien, Syrien, Ukra­ine. Die Feld­züge bru­ta­li­sie­ren die Sol­da­ten, die oft nicht mehr aus dem Trau­ma der Ge­walt auf dem Schlacht­feld heraus­tre­ten kön­nen. In die­sem per­ma­nen­ten Gewalt­ex­zess ha­ben sich das Pri­vate und das Poli­ti­sche längst ver­mischt. Die weni­gen Frauen, die es unter Putin in die erste Rei­he schaff­ten, tra­gen seine Poli­tik mit: Walen­tina Ma­twi­jenko, die Vor­sit­zende des Föde­rations­rates, oder Elwira Nabi­ul­lina, Chefin der Zentral­bank. Die russ­ische Frau­en­recht­lerin Alyona Popova sagt: "Un­sere Staats­macht ver­hält sich wie ein Schlä­ger in seiner Familie."

Feminismus in der EU Die EU dagegen setze dem puti­nis­ti­schen Chau­vi­nis­mus zu wenig ent­ge­gen. Sie sei durch den Er­folg der haus­ei­ge­nen Rechts­popu­li­sten ge­schwächt, ana­ly­siert Fischer. Marine Le Pen, Gior­gia Meloni oder Alice Weidel ge­ben der neu­en Rech­ten ein "pseudo­eman­zi­pier­tes Ant­litz". Doch da­hin­ter steht die alte Fratze des ultranationalistischen Chauvinismus. In den Worten von Björn Höcke, dem rechtsextremen Spitzenkandidaten der AfD in Thüringen: "Wir müssen unsere Männ­lich­keit wie­der ent­decken! Nur wenn wir mann­haft wer­den, wer­den wir wehr­haft."

Gegen Ende schenkt Fischer der Leserschaft einen kleinen Lichtblick: Anna­lena Baer­bock habe Deutschland zumindest eine feministische Außenpolitik verpasst. Und das bedeute nicht etwa Pazifismus. Sondern die geschundene Ukraine mit Waffen zu ihrer Verteid­igung ge­gen Russ­land aus­zu­stat­ten.

Die Autorin Sabine Fischer spricht am 25. Jänner im Kreisky Forum über ihr Buch unter dem Titel: Machismo und Macht

Weitere Rezensionen

»Viele reden über Russland – Sabine Fischer kennt es von innen, bes­ser als kaum je­mand sonst in Deutsch­land. In luzi­der Ana­ly­se ent­hüllt sie den chau­vi­nis­tischen Charak­ter sei­ner ag­gres­si­ven Poli­tik und sei­nes Präsi­den­ten. Wer Wla­di­mir Putins zer­stö­reri­schen und selbst­zer­stö­re­ri­schen Krieg ver­ste­hen will, muss die­ses Buch lesen.« - Rüdiger von Fritsch

Russlands Aggression gegen die Ukraine ist kein Krieg in Euro­pa, son­dern gegen Europa. Wer daran Zwei­fel hat, lese Sabine Fischers starkes Buch über die Ursprünge und Folgen von Putins chauvinistischer und revisionistischer Politik.« - Ivan Krastev

»Eine präzise, wunderbar geschriebene Analyse, die dank Fischers femi­nis­ti­scher Per­spek­tive end­lich um­fas­send er­klärt, wa­rum der rus­si­sche An­griffs­krieg auf die Ukra­ine keine Über­raschung war und was wir für die Zu­kunft ler­nen kön­nen. Ein Buch über Russ­land, das wirk­lich heraussticht.« - Alice Bota

»Mit diesem Buch, das Analyse und persönliche Erinnerungen mit­ei­nan­der ver­bin­det, ver­mit­telt Russ­land­ex­per­tin Sabine Fischer einen tie­fen Ein­blick in das ge­gen­wär­tige poli­ti­sche Sys­tem Russ­lands und in die rus­si­sche Ge­sell­schaft. Kon­zep­tio­nell in­no­va­tiv und zu­gleich in­tui­tiv führt sie an­hand des Be­griffs ‚Chau­vi­nis­mus‘ durch die Trias aus Natio­na­lis­mus, Sexis­mus und Auto­kra­tie, die Russ­lands Posi­tio­nie­rung ge­gen­über west­li­chen Lebens­mo­del­len und den Weg in den Krieg ge­gen die Ukra­ine nach­zeich­net und ei­nen Blick in denk­bare Zu­künfte Russ­lands er­öffnet.« - Gwendolyn Sasse  

Leseprobe ->

Posttraumatische Souveränität 

Ein Essay
Posted by Wilfried Allé Saturday, December 23, 2023 11:36:00 AM Categories: Gesellschaft Sachbücher/Politik Wirtschaft
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von Jarosław Kuisz, Karolina Wigura

ISBN: 9783518127834
Reihe: edition suhrkamp
Verlag: Suhrkamp
Umfang: 184 Seiten
Format: Taschenbuch
Genre: Sachbücher/Politik, Gesellschaft, Wirtschaft
Übersetzung: Stephan Gebauer
Erscheinungsdatum: 29.10.2023
Preis: € 18,50
Kurzbeschreibung des Verlags

Mit dem Angriff Russlands auf die Ukraine ist die alte mit­tel­­euro­­pä­­ische Angst zu­­rück: Opfer der Groß­­mäch­te zu wer­­den. An­­ders als in Deutsch­­land, von des­­sen Bo­den zwei Welt­­krie­­ge aus­­ge­­gan­­gen sind, gab es in War­­schau, Tal­­linn und an­ders­­wo kein Zö­­gern. Nur wer selbst an­ge­­grif­­fen und, wie Po­­en, so­­gar ein­­mal ganz von der Land­­kar­­te ge­­tilgt wur­de, ver­­steht, dass mili­­tä­­ri­­sche Selbst­­ver­­tei­di­­gung ge­­recht­­fer­­tigt ist. In ihrem lu­zi­­den Es­­say be­­schrei­­ben Karo­­lina Wi­­gura, Ideen­­his­­to­­ri­­kerin, und Jaros­­ław Kuisz, Poli­­tik­­wis­­sen­­schaft­­ler, wie der heu­­ti­ge Krieg his­­to­­ri­­sche Trau­­ma­­ta re­ak­­ti­­viert; wa­­rum War­­schau eine Füh­­rungs­­rol­­le in der eu­ro­­pä­­ischen Ver­­tei­di­­gungs­­poli­­tik über­­nimmt, ob­­wohl die Re­gie­­rungs­­par­­tei PiS die EU als Be­­dro­­hung der ei­­ge­nen Sou­­ve­räni­­tät be­­schwört.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 04.11.2023

Rezensent Jens Uthoff schätzt Jarosław Kuisz' und Karo­lina Wi­guras Umg­ang mit dem Be­griff des Trau­mas in ihrem Es­say­band über die Be­zie­hung zwi­schen West- und Os­tmit­tel­eu­ropa. Denn dass vie­le ost­mit­tel­euro­pä­ische Staaten eine gan­ze Rei­he an his­to­ri­schen Trau­mata durch­lebt ha­ben - der Kri­ti­ker nennt hier ab­seits der Ukra­ine et­wa die Tei­lung Po­lens 1795 und den Molo­tow-Ribb­en­trop-Pakt 1939 als Bei­spie­le -, ste­he außer Fra­ge. Auch ließen sich an­hand des Be­griffs vie­le Miss­ver­ständ­nis­se bzw. Fehl­ein­schät­zun­gen West­euro­pas ge­gen­über Ost­mit­tel­eu­ro­pa auf­zei­gen, lobt Ut­hoff, wie zum Bei­spiel ein man­geln­des Ver­ständ­nis der Kriegs­angst die­ser Staa­ten, oder, im Fal­le des Krie­ges in der Ukra­ine, ein Fest­hal­ten an Frie­dens­ver­hand­lun­gen mit Russ­land. Gleich­zei­tig aber, und das hält Uthoff für wich­tig, zei­gen Kuisz und Wi­gu­ra auch ein großes Be­wusst­sein für die Ge­fah­ren des Be­griffs, der zu "Bel­ie­big­keit" oder "Opfer­kon­kur­renz" fü­hren kön­ne. Mit die­ser Klam­mer ver­se­hen wir­ken die Texte auf den Kri­ti­ker re­flek­tiert und "er­hel­lend".

Hyperpolitik 

Extreme Politisierung ohne politische Folgen
Posted by Wilfried Allé Wednesday, December 20, 2023 9:52:00 PM Categories: Gesellschaft Sachbücher/Politik Wirtschaft
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von Anton Jäger

ISBN: 9783518127971
Reihe: edition suhrkamp
Verlag: Suhrkamp
Umfang: 136 Seiten
Format: Taschenbuch
Genre: Sachbücher/Politik, Gesellschaft, Wirtschaft
Übersetzung: Daniela Janser, Thomas Zimmermann, Heinrich Geiselberger
Erscheinungsdatum: 09.10.2023
Preis: € 16,50
Kurzbeschreibung des Verlags

Die Ära der Postpolitik ist vorbei

Dass die Politik wieder da ist, dass De­bat­ten um Co­ro­na oder »Woke­ness« längst über Twit­ter hinaus­ge­schwappt sind, wird be­stä­ti­gen, wer im Pri­va­ten hef­ti­ge Strei­te er­lebt. Nach ei­ner Ära der Post­poli­tik, in der techno­kra­tisch ver­wal­tet wurde, wäh­rend die Bür­ger dies höchs­tens vom Sofa aus kom­men­tier­ten, ste­hen wir vor ei­nem all­ge­gen­wär­ti­gen Zit­tern und Beben.

Anton Jäger hat dafür den Begriff »Hyper­poli­tik« ge­prägt. Zu­gleich stellt er fest, dass Auf­re­gungs­wel­len sich sel­ten in kol­lek­ti­ves Han­deln über­set­zen: Die Poli­ti­sie­rung hat kaum poli­ti­sche Fol­gen. Dies, so Jäger in sei­nem Durch­gang durch 150 Jahre Demo­kra­tie­ge­schichte, ist die Fol­ge ei­ner von digi­ta­ler Ein­sam­keit ge­präg­ten Situa­tion, in der die Men­schen nicht län­ger über Mas­sen­or­ga­ni­sa­tio­nen am poli­ti­schen Pro­zess be­tei­ligt sind.

Falter-Rezensionen

Empörung ohne Folgen

Robert Misik in FALTER 51-52/2023 vom 22.12.2023 (S. 27)

Erst gab es die "Massenpolitik", also die Domi­nanz von mit­glieder­star­ken Par­teien, dann die "Anti-Poli­tik" (die Abw­en­dung von die­sen Par­teien), spä­ter die "Post-Poli­tik" (also die ideo­lo­gi­sche Leere) und nun die "Hyper­poli­tik". In die­ser Phase stecken wir fest, so der 29-jäh­rige bel­gi­sche His­to­ri­ker Anton Jäger. Wäh­rend man frü­her eine Ent­poli­ti­sie­rung kon­sta­tier­te, ist heu­te das Ge­gent­eil der Fall: Dem Ge­drän­ge in der Mit­te folg­te die Pola­ri­sie­rung. Wel­che Sport­ar­ten man an­sieht, ist heu­te schon poli­tisch, oder wel­che Mei­nung man zu ei­ner Krank­heit hat. Zu­gleich sind die Men­schen "ein­samer, auf­ge­reg­ter, wüten­der, aber auch ver­wirr­ter". Es gibt Poli­ti­sie­rung, aber es folgt nichts da­raus. "Menschen echauf­fie­ren sich heu­te über ein The­ma und mor­gen über ein ganz an­de­res." Aus die­ser Fal­le, so der schwung­vol­le, klei­ne Es­say, führt nur echte Poli­tik. Etwa in Basis­or­ga­ni­sa­tio­nen von Par­teien, in de­nen man mit an­de­ren durch lang­fris­ti­ges Enga­ge­ment für Wan­del sorgt und sich Men­schen als ge­mein­same Ak­teure erf­ahren. Jägers Modell: die Sozia­lis­ten des Roten Wien.

Triggerpunkte 

Konsens und Konflikt in der Gegenwartsgesellschaft | Warum Gendersternchen und Lastenfahrräder so viele Menschen triggern
Posted by Wilfried Allé Friday, December 1, 2023 8:01:00 PM Categories: Gesellschaft Sachbücher/Politik Wirtschaft
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von Steffen Mau, Thomas Lux, Linus Westheuser

Reihe: edition suhrkamp
ISBN: 9783518029848
Verlag: Suhrkamp
Umfang: 540 Seiten
Genre: Sachbücher/Politik, Gesellschaft, Wirtschaft
Erscheinungsdatum: 09.10.2023
Sammlung: Sachbücher zum Verschenken, Unsere Bestseller
Preis:
€ 25,70
Kurzbeschreibung des Verlags

»Soziale Konflikte sind nie einfach nur da, sie werden auch gesellschaftlich hergestellt: entfacht, angeheizt, getriggert.«

Von einer »Spaltung der Gesell­schaft« ist im­mer häu­fi­ger die Rede. Auch in der All­tags­wahr­neh­mung vie­ler Men­schen ste­hen sich zu­neh­mend un­ver­söhn­liche La­ger ge­gen­über. So plau­si­bel sie klin­gen mö­gen, wer­fen ent­spre­chende Dia­gno­sen doch Fra­gen auf: Wie weit lie­gen die Mei­nun­gen in der Be­völ­ke­rung wirk­lich aus­ei­nan­der? Und ist die Ge­sell­schaft heute wirk­lich zer­strit­te­ner als zur Zeit der Stu­den­ten­pro­tes­te oder in den frü­hen Neun­zi­gern?

Nicht zuletzt weil man eine Spal­tung auch her­bei­re­den kann, tut mehr Klar­heit not. Stef­fen Mau, Tho­mas Lux und Linus West­heuser kar­tie­ren auf­wen­dig die Ein­stel­lun­gen in vier Are­nen der Un­gleich­heit: Ar­mut und Reich­tum; Mi­gra­tion; Di­ver­si­tät und Gen­der; Klima­schutz. Bei vie­len großen Fra­gen, so der über­ra­schen­de Be­fund, herrscht eini­ger­maßen Kon­sens. Wer­den je­doch be­stimmte Trig­ger­punkte be­rührt, ver­schärft sich schlag­artig die De­bat­te: Gleich­stel­lung ja, aber bit­te kei­ne »Gen­der­spra­che«! Um­welt­schutz ja, aber wer trägt die Kos­ten? Eine 360-Grad-Ver­mes­sung der Kon­flik­te um alte und neue Un­gleich­hei­ten, die ei­ne un­ver­zicht­bare Dis­kus­sions­grund­lage bie­tet und vie­le My­then ent­zau­bert.

FALTER-Rezension

Vom Dromedar zum Kamel

Sieglide Rosenberger in FALTER 45/2023 vom 10.11.2023 (S. 23)

Angefeuert von Diskurs­im­por­ten aus den USA ha­ben vie­le Men­schen auch hier das Ge­fühl, dass die Posi­tio­nie­rung zu zen­tra­len Pro­ble­men so­zial ge­spal­ten, ja welt­an­schau­lich po­la­ri­siert sei. Das Buch "Trig­ger­punkte" von Stef­fen Mau u.a. stellt das Master­nar­ra­tiv der po­lari­sier­ten Ge­sell­schaft in­frage. Kon­zep­tio­nell clus­tern die Au­to­ren be­son­ders akute Kon­flikt­fel­der in vier Un­gleich­heits­are­nen: so­zio-öko­no­mi­sches Oben-Unten, ter­ri­tori­ales In­nen-Außen, iden­ti­täts­po­li­ti­sches Wir-Sie und um­welt­poli­ti­sches Heute-Mor­gen. Die Längs­schnitt­diag­nose kommt über die­se Dif­fe­ren­zie­rungen zum Re­sümee, dass die Ent­wick­lung von inte­grier­ten ein­höck­ri­gen Dro­me­dar-Ge­sell­schaf­ten (nor­mal­ver­teilte Mei­nun­gen in der Mit­te) in ge­spal­tene zwei­höck­ri­ge Kamel­ge­sell­schaf­ten (La­ger) für Deusch­land nicht zu­tref­fe, zu­min­dest nicht so un­ein­ge­schränkt wie Wahr­neh­mung und wis­sen­schaft­liche De­bat­ten es sug­ge­rie­ren wür­den. Viel­mehr gäbe es sta­bi­le Mei­nun­gen auf die Frage "Wem steht was zu?". Und, be­sond­ers wich­tig, die unter­schied­li­chen Mei­nun­gen wer­den noch lose, si­tua­tiv ge­äußert, sind also noch nicht in poli­ti­schen Or­gani­sa­tio­nen ver­festigt.
In der Identifizierung von Trigger­punkten liegt die Stär­ke des Bu­ches. Als sol­che gel­ten Er­eig­nis­se, bei de­nen ge­sell­schaft­li­cher Kon­sens in Dis­sens um­schlägt. Um die­se Dy­na­mi­ken zu er­ken­nen, gibt das Buch ein nütz­li­ches ana­ly­ti­sches Ins­tru­men­ta­rium an die Hand. Die em­pi­ri­sche Dia­gno­se ver­mag an­ge­sichts der ak­tuel­len Kon­flikte und Krie­ge etwas zu be­ru­higen. Auch in Öster­reich.

Gleichzeitig lässt das Buch erahnen, dass der Über­gang vom Dro­me­dar zum Ka­mel im Gan­ge ist: Denn die am rech­ten Rand ver­or­te­ten Par­teien mit ihren laut­star­ken Mei­nun­gen zu Krie­gen, zu Klima­wan­del, Gen­dern, Coro­na-Maß­nah­men etc. rücken zu­neh­mend in die Mit­te vor. Die­se Par­tei­en ver­bin­den Schwarz-Weiß-Mei­nun­gen, ver­knüp­fen Freund-Feind-Posi­tio­nen und ge­ben ei­nem po­la­ri­sier­ten Grund­kon­sens eine mäch­tige poli­ti­sche Or­ga­ni­sationsform.

Kapitalismus ohne Demokratie 

Wie Marktradikale die Welt in Mikronationen, Privatstädte und Steueroasen zerlegen wollen
Posted by Wilfried Allé Wednesday, November 22, 2023 10:53:00 AM Categories: Gesellschaft Sachbücher/Politik Wirtschaft
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von Quinn Slobodian

ISBN: 9783518431467
Verlag: Suhrkamp
Umfang: 427 Seiten
Genre: Sachbücher/Politik, Gesellschaft, Wirtschaft
Erscheinungsdatum: 20.11.2023
Format: Hardcover
Übersetzung: Stephan Gebauer
Preis: € 32,90
Kurzbeschreibung des Verlags

Freiheit und Demo­kratie, so der In­ves­tor Peter Thiel 2009, seien nicht län­ger kom­pa­ti­bel. Wer die Frei­heit liebe, müs­se da­her ver­su­chen, der Poli­tik in all ihren For­men zu ent­kom­men. Zu­flucht su­chen könn­ten Liber­tä­re im Cyber­space, im Welt­raum und auf dem of­fe­nen Meer. Das mag ver­bla­sen klin­gen, steht aber in ei­ner jahr­zehnte­al­ten Tra­di­tion markt­radi­ka­ler Ideen: Den­ker wie Mil­ton Fried­man be­geis­ter­ten sich für das noch un­ter bri­ti­scher Ober­ho­heit ste­hende Hong­kong; Mar­ga­ret That­cher träumte von ei­nem Singa­pur an der Themse.

In seinem Buch Globalisten hatte sich Quinn Slobo­dian mit Ver­su­chen be­fasst, öko­no­mi­sche Fra­gen der demo­kra­ti­schen Wil­lens­bil­dung zu ent­zie­hen, etwa durch ihre Über­tra­gung an inter­natio­nale Or­ga­ni­sa­tionen. In Ka­pi­ta­lis­mus ohne Demo­kra­tie geht es nun um ei­ne an­de­re Lö­sung für das von Thiel be­klag­te Prob­lem: die Zer­schla­gung der Welt in Steuer­oasen, Privat­städte oder Mikro­natio­nen.

Quinn Slobodian nimmt uns mit auf eine fas­zi­nie­rende Reise durch die Welt der neo­libe­ra­len Uto­pien. Sie führt nach Dubai und Liech­ten­stein, ins vom Bür­ger­krieg zer­rüt­te­te So­ma­lia und zu Elon Musks texa­ni­schem Welt­raum­bahn­hof. Und sie wei­tet den Blick auf eine mög­li­che Zu­kunft, die uns Sor­gen machen sollte.

Aufklärung in Zeiten der Verdunkelung 

Posted by Wilfried Allé Monday, October 30, 2023 2:31:00 PM Categories: Gesellschaft Sachbücher/Politik Wirtschaft/Gesellschaft
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von Philipp Blom
Der Bestsellerautor und renommierte Historiker über die Haltung, die wir brauchen, um die Probleme von morgen zu bewältigen

Reihe: Auf dem Punkt
ISBN: 9783710607370
Verlag: Brandstätter Verlag
Umfang: 224 Seiten
Genre: Sachbücher/Politik, Gesellschaft, Wirtschaft/Gesellschaft
Erscheinungsdatum: 18.09.2023
Format: Hardcover
Herausgegeben von: Hannes Androsch
Preis: € 22,00

 

Kurzbeschreibung des Verlags

Dieses Buch ist der Aufruf zu einer neuen Klar­heit des Den­kens. Denn die Pro­ble­me von mor­gen kön­nen wir nicht mit der Denk­weise und Philo­so­phie von ges­tern be­kämp­fen. Wenn die wich­tigs­ten poli­ti­schen und philo­so­phi­schen Er­rungen­schaf­ten der Auf­klä­rung – Demo­kra­tie, Men­schen­rechte, evi­denz­ba­sier­tes Den­ken – über­leben sol­len, müs­sen wir eine Le­bens­wei­se und ein Ver­ständ­nis der Welt ent­wickeln, die dem mensch­li­chen Wohl­er­gehen ver­pflich­tet sind und von pla­ne­ta­ri­scher Ge­rech­tig­keit ge­tra­gen werden.

In existenziellen Krisen der Mensch­heit ist das Ethos der Auf­klä­rung not­wen­di­ger denn je. In sei­nem kämp­fe­ri­schen Es­say zeigt Phi­lipp Blom: Es sind mit theo­lo­gi­schem Schutt be­haf­te­te Ideen, die von der ge­mäßig­ten Haupt­strö­mung der Auf­klä­rung trans­por­tiert wur­den und un­ser Den­ken und Han­deln bis heute prä­gen. Jetzt ist es Zeit für die wahre, radi­kale Auf­klä­rung!

Philipp Blom
Autor/in

Philipp Blom, geboren 1970 in Hamburg, stu­dier­te Phi­lo­so­phie, Ge­schichte und Juda­istik in Wien und Oxford. Er lebt als Schrift­stel­ler und His­to­riker in Wien. Zu den be­kanntes­ten Bü­chern des viel­fach aus­ge­zeich­ne­ten Best­sel­ler-Au­tors zäh­len Der tau­melnde Kon­ti­nent, Die zer­ris­se­nen Jahre, Die Welt aus den An­geln, Was auf dem Spiel steht so­wie zu­letzt Die Unter­werfung. Ne­ben sei­nen his­to­ri­schen und lite­ra­ri­schen Wer­ken ist Phi­lipp Blom jour­na­lis­tisch tä­tig, mode­riert die Sen­dung Punkt Eins auf dem öster­rei­chi­schen Kul­tur­sen­der Ö1, macht Filme wie die mehr­fach preis­ge­krönte Doku­men­tar­serie Der tau­melnde Kon­ti­nent und kura­tiert Aus­stel­lungen in Eu­ropa und den USA.

Hannes Androsch
Herausgeber/in

Dr. Hannes Androsch war Finanz­mi­nis­ter und Vize­kanz­ler in der Ära Kreisky, Gene­ral­di­rek­tor der CA und ist heute als In­dus­tri­el­ler tä­tig. Gemäß sei­nem Selbst­ver­ständ­nis als Cito­yen ist er viel­fältig enga­giert. Er ist ein ge­frag­ter Kom­men­ta­tor zum Zeit­ge­schehen so­wie Heraus­geber und Autor zahl­rei­cher Publi­ka­tionen.

Schauplätze der Macht 

Geheimnisse, Menschen, Machenschaften
Posted by Wilfried Allé Wednesday, October 11, 2023 8:20:00 PM Categories: Gesellschaft Sachbücher/Politik Wirtschaft/Gesellschaft
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von Manfred Matzka

ISBN: 9783710607363
Verlag: Brandstätter Verlag
Umfang: 240 Seiten
Genre: Sachbücher/Politik, Gesellschaft,
Wirtschaft/Gesellschaft
Erscheinungsdatum: 16.10.2023
Einband: Hardcover E-Book
Preis: € 28,00 € 21,99
Kurzbeschreibung des Verlags

Wenn Wände sprechen könnten, wüssten wir, was sich in der eins­tigen Döb­linger Präsi­den­ten­villa, im Palais Traut­son, im Kriegs­minis­te­rium am Stu­ben­ring, in der Her­ren­gas­se, im Winter­palais des Prin­zen Eugen, am Ball­haus­platz, in ver­bor­ge­nen Win­keln des Parla­ments, in tradi­tions­rei­chen Par­tei­zen­tra­len und staat­li­chen Schlös­sern rund um Wien al­les ab­spielte. Denn wo Macht und Men­schen zu­sam­men­kom­men, sind ku­ri­o­se Per­sön­lich­kei­ten eben­so nah wie große Skan­dale, ab­sur­de In­tri­gen, revo­lutio­närer Elan und schick­sal­hafte Be­geg­nungen.

Mit Manfred Matzka, der Österreichs poli­ti­schen Be­trieb von in­nen kennt wie wenig an­dere, blicken wir nun durch Schlüs­sel­lö­cher und durch ver­hängte Fens­ter hin­ter die Archi­tek­tur der Macht – und be­geg­nen je­nen oft ganz spe­ziel­len Charak­teren, die von hier aus mal bes­ser, mal schlech­ter ge­wal­tet und ge­schal­tet ha­ben. In die­sem Buch kom­men Ge­schich­ten an das Licht der Öf­fent­lich­keit, die es in der Re­gel nicht tun: fun­diert recher­chierte, span­nen­de und er­hel­lende Ein­blicke hin­ter die Fas­sa­den der Macht in Öster­reich, Zu­sam­men­hän­ge und Ana­ly­sen, wie man sie bis­lang kaum kannte.

Manfred Matzka

Autor

Manfred Matzka, langjähriger Präsi­dial­chef des Bundes­kanz­ler­amtes, Mini­ster- und Kanzler­be­rater, zu­letzt auch von Bundes­kanz­lerin Bier­lein, ist ein fun­dier­ter Ken­ner des wirk­li­chen poli­ti­schen Tages­ge­schäfts in Öster­reich. Der pro­mo­vier­te Jurist ar­bei­tete seit 1980 im Bun­des­dienst, war für Perso­nal, Recht, Ver­wal­tungs­re­form und Ko­ordi­nie­rung zu­stän­dig, am­tier­te zehn Jahre im In­nen­minis­te­rium, war Ka­bi­netts­chef, wurde von der Po­li­tik als In­sider ak­zep­tiert und res­pek­tiert und hält mit sei­ner stets eben­so gut be­grün­de­ten wie poin­tier­ten Mei­nung nicht hin­ter dem Berg. Er ist Kunst­lieb­ha­ber und Kul­tur­ma­na­ger, hat zahl­rei­che Fach­publi­ka­tio­nen ver­fasst und ist Autor der Best­sel­ler „Die Staats­kanzlei“ sowie „Hof­räte, Ein­flüs­terer, Spin­dok­toren“.

Die ungleiche Welt 

Migration, das Eine Prozent und die Zukunft der Mittelschicht
Posted by Wilfried Allé Saturday, September 23, 2023 10:54:00 AM Categories: Gesellschaft Sachbücher/Politik Wirtschaft
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von Branko Milanović

ISBN: 9783518470855
Verlag: Suhrkamp
Umfang: 311 Seiten
Genre: Sachbücher/Politik, Gesellschaft, Wirtschaft
Erscheinungsdatum: 14.09.2020
Einband: Taschenbuch
Übersetzung: Stephan Gebauer
Preis: € 16,50
Kurzbeschreibung des Verlags

Extreme soziale Ungleich­heit ist eines der drän­gend­sten Pro­ble­me der Gegen­wart. An­hand neuer, haus­halts­ba­sier­ter Da­ten zu Ein­kom­men und Ver­mö­gen unter­sucht Branko Mila­no­vić ihre Ur­sa­chen und Fol­gen dif­fe­ren­zier­ter als al­le an­de­ren For­scher vor ihm. Er zeigt, dass zwar der Ab­stand zwi­schen ar­men und rei­chen Staa­ten ge­rin­ger ge­wor­den ist, das Ge­fäl­le in­ner­halb ein­zel­ner Na­tio­nen je­doch dra­ma­tisch zu­ge­nom­men hat. Zu­dem ana­ly­siert er den Zu­sam­men­hang zwi­schen Un­gleich­heit und Mi­gra­tion und plä­diert für ein li­be­ra­les Ein­wan­de­rungs­recht. Ein ak­tuel­les, ein enga­gier­tes Buch, das die Art und Wei­se, wie wir über un­sere un­glei­che Welt den­ken, verändert.

Klappentext

Aus dem Englischen von Stephan Gebauer. 1.760.000.000.000 US-Dollar. In Worten: eins­komma­sieben­sechs Bil­li­o­nen. Auf diese Sum­me schätz­te Ox­fam kürz­lich das Ver­mö­gen der 62 wohl­ha­bend­sten Men­schen der Welt. Ein paar Dut­zend Mil­liar­däre ver­fü­gen über so viel Geld wie die är­mere Häl­fte der Welt­be­völ­ke­rung - oder wie 3.600.000.000 Men­schen. Von Barack Obama bis zu Thomas Piket­ty, die füh­ren­den Köpfe un­se­rer Zeit sind sich ei­nig: Un­gleich­heit ist ei­nes der drän­gends­ten Pro­bleme der Ge­gen­wart. An­hand neuer, haus­halts­ba­sier­ter Da­ten zu Ein­kom­men und Ver­mö­gen unter­sucht Branko Mila­no­vic die Ur­sa­chen und Fol­gen. Er zeigt, dass zwar der Ab­stand zwi­schen ar­men und rei­chen Staaten ge­rin­ger ge­wor­den ist, das Ge­fäl­le in­ner­halb ein­zel­ner Na­tion­en je­doch dra­ma­tisch zu­ge­nom­men hat. Ar­mut und Per­spek­tiv­lo­sig­keit sind trei­ben­de Kräf­te für in­ter­na­tio­nale Mi­gra­tions­be­we­gun­gen. Noch im­mer ist das Ge­burts­land ei­nes Kin­des der ent­schei­den­de Fak­tor für die Höhe sei­nes zu­künf­ti­gen Ein­kom­mens. Mila­no­vic ana­ly­siert den Zu­sam­men­hang zwi­schen Un­gleich­heit und Mi­gra­tion - und plä­diert für ein radi­kal libe­ra­les Ein­wan­de­rungs­recht. Ein ak­tuel­les, ein en­ga­gier­tes Buch, das die Art und Wei­se, wie wir über un­sere un­glei­che Welt den­ken, ver­än­dern wird.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung

Rezensent Bernhard Edmunds freut sich über ein neues Buch des ser­bisch-ameri­ka­ni­schen Öko­no­men Branko Mila­no­vic, den er in einem Atem­zug mit Thomas Piket­ty oder Anthony B. At­kins nennt. Des­sen Über­blick über die Ent­wick­lung der glo­ba­len Ver­tei­lung seit Ende der 1980er Jahre liest der Kri­ti­ker mit Ge­winn. Zwar ver­misst er in Mila­no­vics Ana­ly­se, wa­rum die Un­gleich­heit seit rund dreißig Jah­ren in den In­dus­trie­län­dern wie­der an­steigt, Ori­gi­na­li­tät und theo­re­ti­sches Fun­da­ment, die Schlüs­se des Öko­no­men fin­det Ed­munds je­doch "an­re­gend": Um ei­nen dro­hen­den Ver­lust der Mit­tel­schich­ten zu ver­hin­dern, schlägt Mila­no­vic et­wa eine brei­te Streu­ung des Kapi­tal­be­sit­zes vor, so der Re­zen­sent. Mit der Idee, die Le­bens­be­din­gun­gen in är­me­ren Län­dern da­durch zu ver­bes­sern, dass man die öko­no­mi­sche Mi­gra­tion er­heb­lich er­leich­tert, die Mi­gran­ten in Folge aber etwa durch einen be­schränk­ten Zu­gang zu So­zial­leis­tun­gen oder zu­sätz­liche Steu­ern "recht­lich dis­krimi­niert", kann der Kri­ti­ker al­ler­dings nur we­nig an­fangen.

Branko Milanovic

Branko Milanović, geboren 1953 in Bel­grad, ist ein ser­bisch-ameri­ka­ni­scher Wirt­schafts­wis­sen­schaft­ler und zählt zu den welt­weit an­ge­se­hens­ten Ex­per­ten auf dem Ge­biet der Ein­kom­mens­ver­tei­lung. Er war unter an­de­rem lei­ten­der Öko­nom der For­schungs­ab­tei­lung der Welt­bank. Mila­no­vić hat­te Gast­pro­fes­suren an der Uni­ver­sity of Mary­land, Col­lege Park, an der Johns Hop­kins Uni­versity und ar­bei­tet seit 2014 als Visi­ting Presi­den­tial Pro­fes­sor am City Uni­ver­sity of New York Gra­duate Center.

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