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Statt Schulen zu schließen, ist es viel effektiver, Personen gezielt in Quarantäne zu schicken 

Martin Sprenger, Arzt und Experte für öffentliche Gesundheitswissenschaften

Martin Sprenger ist Arzt und war Experte in der Corona-Task­force des Ge­sund­heits­mi­nis­teriums. Sprenger sieht den Lock­down po­si­tiv, be­wer­tet aber die spä­te Öff­nung der Schu­len und die Schließung der Bundes­gär­ten kri­tisch. Die Rhe­torik der Angst von Kanzler Kurz ge­fiel ihm nicht – Sprenger schied schließ­lich aus der Task­force aus. Jetzt spricht er sich für bes­sere Da­ten aus, um klein­tei­lig und re­gio­nal Ri­si­ken ma­na­gen zu kön­nen. Re­flex­artige Schul­schlie­ßungen hält er für falsch.

Martin Sprenger ist Experte für öffentliche Gesund­heits­wissen­schaften. Er be­trach­tet Ge­sund­heits­maß­nah­men aus einer ge­samt­ge­sell­schaft­lichen Per­spek­tive. Das tat er auch in der Coro­na-Krise im Be­rater­stab der Re­gie­rung. Sprenger unter­stützte die Re­gie­rung in ihren Maß­nah­men. Als er aber den Ein­druck hatte, dass die Re­gie­rung den richti­gen Zeit­punkt zur De­es­ka­la­tion ver­passt hat, ver­lässt er die Task­force.

Sebastian Kurz bezeichnete sie in einem ZIB2 Inter­view als „falschen Ex­perten“. Sie sind Ex­perte für Public Health an der Medi­zi­ni­schen Uni­ver­si­tät Graz – er ist ge­lern­ter Po­li­ti­ker. Was ging Ihnen durch den Kopf, als Sie das hör­ten?

Dass er falsch liegt. Meine damalige Aus­sage, dass das Infektions­risiko im Freien bei Ein­haltung von einem Meter Ab­stand ex­trem ge­ring ist und das Schlie­ßen von Parks und Wander­ge­bie­ten falsch ist, war voll­kommen kor­rekt. Aber er ist auch kein Ex­perte, son­dern Po­li­tiker. Wo­bei sich beide täu­schen kön­nen. In die­sem Fall war es der Po­li­ti­ker. Da­für muss er auch die Ver­ant­wor­tung über­nehmen.

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Posted by Wilfried Allé Monday, July 13, 2020 12:11:00 AM
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